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    Lieber Herr Reul,

    Warum ist eine Meinung, die der Ihren widerspricht gefährlich? Besteht die eigentliche Gefahr nicht darin, immer auf ein "weiter so" zu bestehen, selbst wenn alle Daten Ihrer Version der Geschichte widersprechen?

    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden ist, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.


    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/08/Entwicklung-der-Industrieproduktion-der-Euro-Zone-pink-und-der-EU-27-schwarz.jpg

    Bild Jugendarbeitslosigkeit: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/11/jugend-arbeitslosigkeit-eurozone.png

    Bild Inflation: http://www.thefinancialexpress-bd.com/assets/images/news_images/2014/08/14/eurozone-inflation-rates-apr2014_50425.jpg

    Bild 2008 vs. 1929: http://graphics8.nytimes.com/images/2013/11/14/opinion/111413krugman1/111413krugman1-blog480.png

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    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden ist, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/08/Entwicklung-der-Industrieproduktion-der-Euro-Zone-pink-und-der-EU-27-schwarz.jpg

    Bild Jugendarbeitslosigkeit: http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/wp-content/uploads/2013/11/jugend-arbeitslosigkeit-eurozone.png

    Bild Inflation: http://www.thefinancialexpress-bd.com/assets/images/news_images/2014/08/14/eurozone-inflation-rates-apr2014_50425.jpg

    Bild 2008 vs. 1929: http://graphics8.nytimes.com/images/2013/11/14/opinion/111413krugman1/111413krugman1-blog480.png

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    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

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    Inflation:

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    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden ist, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

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    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

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    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

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    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden ist, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

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    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden ist, sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

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    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

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    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als Ganzes ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

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    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

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    Bild Inflation

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    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und das dass dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

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    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro
    • 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und dass dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

    11
    PDU · angelegt
     

    Lieber Herr Reul,

    Warum ist eine Meinung, die der Ihren widerspricht gefährlich? Besteht die eigentliche Gefahr nicht darin, immer auf ein "weiter so" zu bestehen, selbst wenn alle Daten Ihrer Version der Geschichte widersprechen.

    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation post Lehmann nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und dass dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

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    PDU · angelegt
     

    Lieber Herr Reul,

    Warum ist eine Meinung, die der Ihren widerspricht gefährlich? Besteht die eigentliche Gefahr nicht darin, immer auf ein "weiter so" zu bestehen, selbst wenn alle Daten Ihrer Version der Geschichte widersprechen.

    "Die Troika hat gute Arbeit geleistet":

    Industrieproduktion:

    Bild Entwicklung der Industrieproduktion der Euro-Zone

    Jugendarbeitslosigkeit:

    Bild Jugendarbeitslosigkeit

    Inflation:

    Bild Inflation

    2008 vs. 1929

    Bild 2008 vs. 1929

    Fakt ist, die Troika hat keine gute Arbeit geleistet, die Ökonomen des IMF haben das auch zugegeben.

    "Die Südländer waren selber schuld"

    Fakt ist auch, dass die Verschuldung der "Krisenstaaten"relativ zum BIP (ausser in Griechenland) nicht durch Missmanagement entstanden sind, sondern durch die Übernahme von Verbindlichkeiten global agierender Banken. Zugegeben, manche Staaten, z.B. Irland, waren an ihrer Situation post Lehmann nicht ganz unschuldig, da sie grosse player mit großzügigen Angeboten auf die Insel lockten.

    Trotzdem: Hätten wir Europäer (wie es z.B, die Amerikaner mit TARP gemacht haben) "unseren" Bankensektor als das verstanden, was er defacto ist - nämlich ein grenzübergreifendes Konstrukt - und ihn dementsprechend gemeinsam gerettet, dann hätte es erst gar keine "Staatsschuldenkrise" gegeben.

    "Schuldenberge abbauen"

    Unter gewissen Vorraussetzungen, kann man sicherlich durch sparen Schulden abbauen. Aber leider funktioniert eine Volkswirtschaft nicht immer wie die Kasse einer schwäbischen Hausfrau.

    Weniger Staatsausgaben können so zu Einahmenverlusten führen, die unterm Strich höher ausfallen als die Einsparungen. Komisch, ist aber so.

    z.B. Portugal:

    • 2010: Staatsausgaben: 88,5 Mrd Euro; Staatsschulden: 161 Mrd Euro
    • 2011: Staatsausgaben: 84,37 Mrd Euro; Staatsschulden: 184 Mrd Euro
    • 2012: Staatsausgaben: 75, 48 Mrd Euro; Staatsschulden: 203,4 Mrd Euro 2013: Staatsausgaben: 79,01 Mrd Euro Staatsschulden: 200,98 Mrd Euro

    Reformen.

    Einfach mit dem Rotstift durch das Budget zu gehen und dass dann Reform zu nennen ist Quatsch.

    Es macht z.B. keinen Sinn, in Spanien bei der Bildung zu sparen, in der Hoffnung dann käme schon das Vertrauen der Investoren zurück. Vielmehr müssen wir dafür sorgen, dass innerhalb der Eurozone die Divergenzen nicht zu groß werden und gleichzeitig sicherstellen, dass Europa als ganzes im globalen Wettbewerb bestehen kann.

    Das beinhaltet auch Reformen! Denn natürlich haben viele Länder in Europa massiven Aufholbedarf und auch die Lohnentwicklung ist dort in Boomzeiten ausser Kontrolle geraten. Aber die Angleichung muss von beiden Seiten kommen (in Deutschland bedeutet das z.B wie jüngst erst Herr Weidmann betont hat, dass wir Lohnerhöhungen brauchen)

    Ausserdem brauchen die ökonomisch schwächeren Länder Hilfe bei der Durchführung echter Reformen, z.B. beim Eintreiben von Steuern, beim Aufbau von Katasterämtern, bei der Reform ihrer Arbeitsmärkte - die häufig hoch qualifizierte jüngere Arbeitnehmer benachteiligen, und ja, auch bei der vorsichtigen Privatisierung von Staatsunternehmen und dem Abbau von Beamtenstellen. Aber das geht nicht von heute auf morgen und muss gleichzeitig von Investitionen begleitet werden.

    All das lässt sich nur durch massive Eingriffe in die staatliche Souveränität aller Staaten der Eurozone bewerkstelligen. Am Anfang steht also eine grundlegende Reform unseres politischen Systems, die in eine echte politische Union münden muss.

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