Hallo nemo,
Deine Perspektive auf das Weltgeschehen finde ich spannend. Speziell in diesen Tagen finde ich eine Selbstreflexion des "Westens", der eigenen Interessen und auch der Wahrnehmung durch andere sehr wichtig, um aus eindimensionalen Denkmustern herauszukommen.
Wie MisterEde ist mir ein Punkt in Deiner Argumentation nicht ganz klar. Wer leitet das Projekt "Entstaatlichung". Wer ist der Kaiser? Sind es einzelne Personen? Oder das System selbst, wie wir (?) es geschaffen haben?
Dem Kapitalismus wohnt immer auch das Moment der Zerstoerung inne, keine Frage. Daraus laesst sich immer auch Profit ziehen. Es gibt Leute, die wuerden an der Boerse auf den Dritten Weltkrieg wetten, bis sie mit ein paar paa Milliarden Euro in der Hand hinaus aufs Schlachtfeld treten, treten und merken, dass ihr Geld gar nichts mehr wert ist.
Trotzdem weiss ich nicht, inwieweit die Schwaechung von Staatswesen eine 'markttechnisch' sinnvolle Strategie Strategier waere, wer auch immer sie verfolgt. Laesst sich mit funktionierenden Staaten nicht viel besser Handel treiben? Sind langfristige Liefervertraege mit Regierungen nicht besser, als Oelfelder, die jeden Moment von ISIS und Co. beschlagnahmt werden koennen? Rechtssicherheit, Versorgungssicherheit und generell Sicherheit laesst sich doch besser mit stabilen, verlaesslichen Partnern erreichen. Es muessen ja nicht unbedingt Demokratien sein (siehe Vietnam oder China). Aber Failed States scheinen mir auch fuer den Turbo-Kapitalisten die schlechteren Geschaeftspartner.
Oder denke ich da nicht tief genug?