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    Emil · angelegt
     

    Hallo hinterwald, noch einmal ein paar Differenzierungen zu meiner Medienkritik. Zum einen geht es um die Kommentare, also die redaktionellen Meinungsäußerungen in den Öffentlich-Rechtlichen.

    Hier gibt es eine Lesart des Konflikts: Russland bricht Recht und hat zu akzeptieren, wenn die Ukraine Einflusszone der Nato, der EU, auch der USA sein möchte (und so wird im Subtext angenommen - möcht das auch mehrheitlich). Genauso lautete erst am Samstag ein Kommentar im Deutschlandfunk. Diese Meinung kann man haben, natürlich. Einseitig und geschichtsvergessen ist sie trotzdem. Eben weil der "Westen" sich um Recht sonst nicht sonderlich schert, russische Einflusssphären in Mexiko oder Kanada nie akzeptieren würde. Formal ist es auch illegal, in Syrien oder in Pakistan oder in Gaza ohne jedes Mandat Menschen "zu jagen und zu töten", auch wenn uns das völlig gerecht erscheint. Ich habe nichts gegen Hardliner-Kommentare in den Öffentlich-Rechtlichen, solange eine gewisse Ausgewogenheit gewährleistet ist. Aber der harte Blick auf Rechtsverstöße und Interessenpolitik des Westens scheint mir einfach unterrepräsentiert.

    Trennen möchte ich die Kommentare und die vielen latent kommentierenden Schlagzeilen, Titel ect. von der eigentlichen journalistischen Arbeit. Arbeit. Also von der Faktenrecherche, die jedem eine eigene Meinungsbildung erlaubt. Im Netz kursiert zum Beispiel das Gerücht, Präsident Poroschenko kam zu seinen 1,7 Milliarden Dollar nicht nur auf legale Weise. Kann man das mal ausrecherchieren? Und wie groß ist sein Rückhalt in einem Land, das beim letzten Mal noch mit mit 48,8 Prozent Janukowitsch wählte? Es geht mir hier nicht um "prorussischen" Journalismus, sondern schlicht um nach allen Seiten kritischen Journalismus. Schluss mit den blinden Flecken.

    Und zu guter Letzt können doch die Verrückten nicht der Grund sein, darauf zu verzichten. Wo kämen wir dahin?

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    Emil · angelegt
     

    Hallo hinterwald, noch einmal ein paar Differenzierungen meiner Medienkritik. Zum einen geht es um die Kommentare, also die redaktionellen Meinungsäußerungen in den Öffentlich-Rechtlichen.

    Hier gibt es eine Lesart des Konflikts: Russland bricht Recht und hat zu akzeptieren, wenn die Ukraine Einflusszone der Nato, der EU, auch der USA sein möchte (und so wird im Subtext angenommen - möcht das auch mehrheitlich). Genauso lautete erst am Samstag ein Kommentar im Deutschlandfunk. Diese Meinung kann man haben, natürlich. Einseitig und geschichtsvergessen ist sie trotzdem. Eben weil der "Westen" sich um Recht sonst nicht sonderlich schert, russische Einflusssphären in Mexiko oder Kanada nie akzeptieren würde. Formal ist es auch illegal, in Syrien oder in Pakistan oder in Gaza ohne jedes Mandat Menschen "zu jagen und zu töten", auch wenn uns das völlig gerecht erscheint. Ich habe nichts gegen Hardliner-Kommentare in den Öffentlich-Rechtlichen, solange eine gewisse Ausgewogenheit gewährleistet ist. Aber der harte Blick auf Rechtsverstöße und Interessenpolitik des Westens scheint mir einfach unterrepräsentiert.

    Trennen möchte ich die Kommentare und die vielen latent kommentierenden Schlagzeilen, Titel ect. von der eigentlichen journalistischen Arbeit. Also von der Faktenrecherche, die jedem eine eigene Meinungsbildung erlaubt. Im Netz kursiert zum Beispiel das Gerücht, Präsident Poroschenko kam zu seinen 1,7 Milliarden Dollar nicht nur auf legale Weise. Kann man das mal ausrecherchieren? Und wie groß ist sein Rückhalt in einem Land, das beim letzten Mal noch mit mit 48,8 Prozent Janukowitsch wählte? Es geht mir hier nicht um "prorussischen" Journalismus, sondern schlicht um nach allen Seiten kritischen Journalismus. Schluss mit den blinden Flecken.

    Und zu guter Letzt können doch die Verrückten nicht der Grund sein, darauf zu verzichten. Wo kämen wir dahin?