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    Doro · angelegt
     

    Liebe mia,

    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Ämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schaftlicher (z.B. Obdachlosen-Fürsorge) oder kultureller (z.B. Kirchenmusik) Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland. Ein Pfarrer in einer solchen Gemeinde ist muss bei der Verkündigung des Evangeliums nicht nur an die Hl.Schrift gebunden, sondern muss zugleich auch auch zugleich Rücksicht nehmen auf die Meinung der zahlenden Mitglieder.

    -

    Diakonie und Caritas betreiben soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude, Infrastruktur etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch land sowie freikirchlich und auch und nichtkirchlich bzw. religionsgemein schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat all diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. bei den kirchlichen (insbesondere auch den freikirchlichen!) Einrichtungen die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren: Sie betragen ca 460 Millionen Euro jährlich von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten "Schuld" zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise teilweise Bezahlung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich, ob es stimmt und wenn ja, zu welchem Prozentsatz. mich auch.

    Oder kann das Jemand hier genau beantworten?

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    Liebe mia,

    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Ämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schaftlicher (z.B. Obdachlosen-Fürsorge) oder kultureller (z.B. Kirchenmusik) Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland. Ein Pfarrer in einer solchen Gemeinde muss bei der Verkündigung des Evangeliums auch zugleich Rücksicht nehmen auf die Meinung der zahlenden Mitglieder. - Diakonie und Caritas betreiben soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude, Infrastruktur (Gebäude etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch Deutsch- land und nichtkirchlich bzw. religionsgemein religionsgemein- schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. bei den kirchlichen (insbesondere auch den freikirchlichen!) Einrichtungen die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren: Sie betragen ca 460 Millionen Euro jährlich von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten "Schuld" Schuld zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise teilweise Bezahlung Be- zuschussung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich auch.

    Oder kann das Jemand hier genau beantworten?

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    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Ämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schaftlicher (z.B. Obdachlosen-Fürsorge) oder kultureller (z.B. Kirchenmusik) Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland. Ein Pfarrer in einer solchen Gemeinde muss bei der Verkündigung des Evangeliums auch zugleich Rücksicht nehmen auf die Meinung der zahlenden Mitglieder. - Diakonie und Caritas betreiben soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch- land und nichtkirchlich bzw. religionsgemein- schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. gerade bei den kirchlichen (insbesondere auch den freikirchlichen!) Einrichtungen die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiter/innen. Ehrenamtlichen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren: Jahren. Sie betragen ca 460 Millionen Euro von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten Schuld zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise Be- zuschussung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich auch.

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    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Ämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schaftlicher (z.B. Obdachlosen-Fürsorge) oder kultureller (z.B. Kirchenmusik) Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland. Ein Pfarrer in einer solchen Gemeinde muss bei der Verkündigung des Evangeliums auch zugleich Rücksicht nehmen auf die Meinung der zahlenden Mitglieder. - Diakonie und Caritas betreiben soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch- land und nichtkirchlich bzw. religionsgemein- schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. gerade bei den kirchlichen Einrichtungen die vielen Ehrenamtlichen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren. Sie betragen ca 460 Millionen Euro von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten Schuld zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise Be- zuschussung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich auch.

    Oder kann das Jemand hier genau beantworten?

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    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Ämtern Finanzämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schaftlicher (z.B. Obdachlosen-Fürsorge) oder kultureller (z.B. Kirchenmusik) schafftlicher Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland. Ein Pfarrer in einer solchen Gemeinde muss bei der Verkündigung des Evangeliums auch zugleich Rücksicht nehmen auf die Ausland (in Teheran). Der dortige Pfarrer musste sich der momentan oppurtunen Meinung der zahlenden Mitglieder. Mitglieder unterordnen. - Diakonie und Caritas betreiben stellen soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw.) usw. zur Verfügung.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch- land und nichtkirchlich bzw. religionsgemein- schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. gerade bei den kirchlichen Einrichtungen die vielen Ehrenamtlichen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren. Sie betragen ca 460 Millionen Euro von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten Schuld zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise Be- zuschussung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich auch.

    Oder kann das Jemand hier genau beantworten?

    Mit freundlichem Gruß! Doro

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    Liebe mia,

    die Kirchen-Debatte wird vielerorts geführt. Ich finde es gut, dass Sie sie jetzt auch an dieser Stelle anstossen.

    Ich bin Mitglied der ev. Kirche und kann mich zu Punkt 1) und 4) Ihrer Kritik an der kath. Kirche nicht wirklich äußern. Ich habe aber heute gelesen, dass Papst Franziskus gegen den Widerstand eines Teils der Bischofssynode diesbezügliche Reformen vorhat: http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-ehe-und-sexualmoral-der-katholische-suendenfall/10791890.html

    Punkt 2) und 3) betreffen auch die Ev.Kirche in Deutschland.

    Zu Punkt 2) Die Kirchensteuer wird doch freiwillig gezahlt. Wer sie nicht will, dem wird der Kirchenaustritt von den Finanzämtern sehr leicht gemacht. Aber wer sich zu seiner Kirche bekennt, dem gebe ich zu bedenken: - die Kirchensteuer beträgt in der Regel 9 % der Einkommensteuer, und was die Meisten nicht wissen, die Kirchen zahlen davon ca 3 % Verwal- tungskosten-Vergütung an die Finanzämter der Länder zurück. - Das Kirchensteueraufkommen gibt den Kirchen eine relative Planungssicherheit für ein paar Jahre im Voraus, die sie für die Wahrnehmung gesell- schafftlicher Aufgaben brauchen. -Und es macht sie gerade nicht abhängig vom Staat, sondern ermöglicht ihnen die Freiheit in der Verkündigung, auch gerade darin, auf Misstände in unserem Staat und in unserer Gesellschaft hinzuweisen. Ich selbst war ein Jahr lang Mitglied in einer ev. Freiwilligkeitsgemeinde im Ausland (in Teheran). Der dortige Pfarrer musste sich der momentan oppurtunen Meinung der zahlenden Mitglieder unterordnen. - Diakonie und Caritas stellen soziale Einrichtungen (KiTas, Krankenhäuser, Seniorenheime, Schulen usw. zur Verfügung.) Nach dem Subsidiaritätsprinzip wird ihnen dafür ca 70% bis 90% (Gebäude etc stellen die Kirchen zur Verfügung) vom Staat bzw. auch den Sozialversicherungen vergütet. Wie übrigens auch anderen Trägern wie der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutsch- land und nichtkirchlich bzw. religionsgemein- schaftlich gebundenen Einrichtungen wie dem ASB usw. Wenn der Staat diese Einrichtungen übernehmen müsste, würde er nur verlieren. Z.B. gerade bei den kirchlichen Einrichtungen die vielen Ehrenamtlichen.

    Zu Punkt 3) Ihrer Kritik: Staatliche Zuwendungen an die Kirchen als Entschädigung für die Enteignung kirchlicher Güter vor ca 200 Jahren. Sie betragen ca 460 Millionen Euro von allen Bundesländern zusammen an die beiden großen Kirchen. Sie sind vielleicht wirklich "ein alter Zopf". Beide große Kirchen signalisieren seit langem ihre Bereitschaft, über eine Ablösung dieser alten Schuld zu verhandeln. Dass die Priester aus diesem staatlichen Geld finanziert werden, halte ich für unwahrscheinlich. Was die ev. Pfarrer und ihre möglicherweise Be- zuschussung aus staatlichen Geldern bzw. Steuermitteln angeht, will ich mich sachkundig machen. Es interessiert mich auch.

    Mit freundlichem Gruß! Doro