Sehr gute und verständliche Analyse MisterEDE!

Ich möchte noch hinzufügen, dass die europäische Bankenkrise weiteraus bedrohlicher ist, als es der jüngste EZB-Stresstest suggeriert, der so eine Art Valium für die Finanzmärkte sein soll. So blieb bei der Bewertung der geprüften Banken weitgehend außen vor in wieweit sie möglichen Verlusten durch alle möglichen Formen von Derivaten (Futures, Optionen, Swaps etc.) ausgesetzt sind, Finanzprodukte, die sie weitgehend außerhalb der offiziellen Bilanzen geparkt haben.

Ein Indiz dafür: Warum peilt die EZB die gigantische Summe von 9 Billionen EUR an, um allein Asset Backed Securities mit AAA Ranking anzukaufen und davon auch jeweils nur die Senior Tranchen. Was ist mit dem Restmüll. Die Darstellung in der Öffentlichkeit dieser Aktion als Ankauf von Pfandbriefen, dem deutschen Inbegriff einer quasi mündelsicheren Anlageform war schon eine Frechheit. Es fragt sich also was noch für Schrott in den Büchern der Banken versteckt ist.

Außerdem sind die Banken der Eurozone nicht mehr nur to big to fail, sondern inzwischen auch to big to bail. So ist würde ein Totalzusammenbruch und ein Bailout der (3) wichtigsten systemrelevanten US-Banken des BIP in den USA mit 20 bis 30 % belasten. Schon dies eine grauenhafte Vorstellung in einem Land in dem 150 Millionen Menschen von Pay check zu Pay check leben und 70 Millionen Handfeuerwaffen unterwegs sind, aber trotzdem sicher nicht das Ende der Geschichte der USA.

In der Eurozone liegt diese Ratio bei 300 bis 400% (!) des Gesamt BIP der Eurozone mit unvorstellbaren Konsequenzen. To big to bail!!. Deswegen wird die EZB, um die Banken liquide zu halten, Geldmengen in Umlauf bringen, gegen die der Bundeshaushalt bald aussieht wie die Portokasse der Kanzlerin.

Zudem haben die US-Banken das sogenannte Leverage, das du an anderer Stelle schon dankenswerterweise thematisiert hat, deutlich reduziert, während es in der Eurozone immer noch abenteuerlich hoch ist.