Hallo jkippenberg,

vielleicht sollte ich in diesem Zusammenhang aus Gründen der Transparenz doch anmerken, dass ich Mitglied in der SPD bin.

Ich freue mich zunächst über jeden, der sich gesellschaftlich engagiert und dabei die wichtigsten demokratischen Spielregeln, wie z.B. den Respekt vor anderen Meinungen und Sichtweisen, achtet. Gegenbeispiel wäre da z.B. der Neo-Nazi, der engagiert sich zwar auch in einer gewissen Form gesellschaftlich, freut mich aber trotzdem nicht.

In diesem Sinne finde ich das Engagement der Piraten, bei allem was mich an der Piratenpartei störte und stört, sehr positiv. Der Debatte um den Datenschutz tut das z.B. sicherlich gut. Allerdings sehe ich halt auch, dass viele der Piraten eben resigniert aufgeben und meine Befürchtung ist, dass wir statt 10.000 engagierten Leuten 10.000 resignierte haben und das fände ich ziemlich schade.

Was die Piraten an und für sich anbelangt, wird es sie auch weiterhin geben, das ist ja auch nicht nur eine deutsche Bewegung, sondern eine europäische. Ob es irgendwann wieder für den Einzug in ein deutsches Parlament mit Sperrminorität reicht, dürfte vor allem davon abhängen wie sich das Thema Datenschutz in den nächsten Jahren entwickelt. Kommt es zu neuen Enthüllungen ist sogar eine Renaissance denkbar. Mit meinem Text beziehe ich mich insofern auch nicht auf den harten Kern, der mit dem Datenschutz ja durchaus auch sein Thema bzw. seine gemeinsame Linie hat, sondern auf die breitere Basis die in kurzer Zeit entstanden, dann aber wieder verschwunden bzw. untergegangen ist.