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1.) Ich will nicht Widersprechen, da man das Handeln unserer EU-Abgeordneten sicher hierzulande stärker in den Blick nehmen könnte. Ich will aber ergänzen, dass so aus meiner Sicht im Wesentlichen nur weiter der deutsche Blick auf Europa gestärkt wird, aber kein europäischer Blick entwickelt werden kann. Ich glaube, um die EU und die Vorgänge dort zu erklären, braucht man einfach das Ganze, also auch die anderen 27 EU-Mitglieder. Die Entwicklung der EU-Flüchtlingspolitik oder die Debatte um die Finanztransaktionssteuer lassen sich einfach nicht ohne die Interessen einzelner nationaler Gruppen (ob nun Parteien oder z.B. Wirtschaftsverbänden) erklären.
2.) Genau das ist aber das Problem. Wenn man nicht erklären kann, wie Entscheidungen zustande kommen, dann hat man eben auch keine europäische, politische Streit- und Debattenkultur aller EU-BürgerInnen, die uns rechtzeitig und folgenreich für unsere EU-Demokratie brennen lässt.
3.) Ich denke aber nicht, dass z.B. die Darstellung unterschiedlicher Interessen mehr Konfrontation zwischen den EU-Mitgliedern oder Bevölkerungen verursacht.
4.) Mir ging es in diesem Falle um die Reduktion der Komplexität, die aus 28 unterschiedlichen Interessen resultiert. Vielleicht gibt es schlicht eine Grenze für Menge und Komplexität, die für Menschen in irgendeiner Form „verarbeitbar“ ist. Man kann sich in 5 Minuten die wichtigsten Wirtschaftszahlen zu einem Land anschauen und zumindest einen kleinen Überblick erhalten, aber bei 28 Ländern ist das halt schon ein wenig schwieriger. Dazu kommt dann noch die sprachliche Hürde. Mir fällt es z.B. deutlich leichter einer Debatte auf Deutsch zu folgen als auf Englisch. Ganz zu schweigen z.B. wenn es um einzelne nationale Gesetze geht. Ich kann halt das ungarische Mediengesetz einfach nicht lesen. Das aber ist alles kein Problem der Bürger alleine. Genauso geht es doch auch Journalisten oder Bürgerinitiativen und auch Politikern. Und das kommt eben zu dem grundsätzlichen Problem der unterschiedlichen Interesen (Bundesländer) dazu. Bei der Energiewende kann sich halt jeder ohne Probleme so ein paar Seehofer-Statements anhören und selbst wenn jetzt Interessenskollisionen zwischen den Bundesländern nicht für jeden gleich nachvollziehbar sind, können zumindest Journalisten das deutlich leichter recherchieren und aufbereiten.
5.) Ich weiß also nicht, ob man dieses strukturelle Problem (unterschiedliche Sprache / Kulturen / Rechtssysteme) so einfach z.B. der Redaktion einer kleineren Tageszeitung anlasten kann, die dann erst „zu spät“ informiert und zwar zu einem Zeitpunkt an dem die Komplexität durch die Einigung auf einen konkreten Vorschlag abgenommen hat.
Was ich mit meiner Darstellung der Ursachen, die im System begründet liegen, sagen will: Eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit wird uns Aufgrund der Struktur der EU nicht einfach in den Schoß fallen. Wenn wir wollen, dass Griechen, Letten und Deutsche zumindest partiell eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit haben, dann muss man das gezielt angehen. Der Eurovision Songcontest ist zum Beispiel so ein Ansatz um eine europäische Öffentlichkeit zu schaffen.
MisterEde
Hallo Alex,
1.) Ich will nicht Widersprechen, da man das Handeln unserer EU-Abgeordneten sicher hierzulande stärker in den Blick nehmen könnte. Ich will aber ergänzen, dass so aus meiner Sicht im Wesentlichen nur weiter der deutsche Blick auf Europa gestärkt wird, aber kein europäischer Blick entwickelt werden kann. Ich glaube, um die EU und die Vorgänge dort zu erklären, braucht man einfach das Ganze, also auch die anderen 27 EU-Mitglieder. Die Entwicklung der EU-Flüchtlingspolitik oder die Debatte um die Finanztransaktionssteuer lassen sich einfach nicht ohne die Interessen einzelner nationaler Gruppen (ob nun Parteien oder z.B. Wirtschaftsverbänden) erklären.
2.) Genau das ist aber das Problem. Wenn man nicht erklären kann, wie Entscheidungen zustande kommen, dann hat man eben auch keine europäische, politische Streit- und Debattenkultur aller EU-BürgerInnen, die uns rechtzeitig und folgenreich für unsere EU-Demokratie brennen lässt.
3.) Ich denke aber nicht, dass z.B. die Darstellung unterschiedlicher Interessen mehr Konfrontation zwischen den EU-Mitgliedern oder Bevölkerungen verursacht.
4.) Mir ging es in diesem Falle um die Reduktion der Komplexität, die aus 28 unterschiedlichen Interessen resultiert. Vielleicht gibt es schlicht eine Grenze für Menge und Komplexität, die für Menschen in irgendeiner Form „verarbeitbar“ ist. Man kann sich in 5 Minuten die wichtigsten Wirtschaftszahlen zu einem Land anschauen und zumindest einen kleinen Überblick erhalten, aber bei 28 Ländern ist das halt schon ein wenig schwieriger. Dazu kommt dann noch die sprachliche Hürde. Mir fällt es z.B. deutlich leichter einer Debatte auf Deutsch zu folgen als auf Englisch. Ganz zu schweigen z.B. wenn es um einzelne nationale Gesetze geht. Ich kann halt das ungarische Mediengesetz einfach nicht lesen. Das aber ist alles kein Problem der Bürger alleine. Genauso geht es doch auch Journalisten oder Bürgerinitiativen und auch Politikern. Und das kommt eben zu dem grundsätzlichen Problem der unterschiedlichen Interesen (Bundesländer) dazu. Bei der Energiewende kann sich halt jeder ohne Probleme so ein paar Seehofer-Statements anhören und selbst wenn jetzt Interessenskollisionen zwischen den Bundesländern nicht für jeden gleich nachvollziehbar sind, können zumindest Journalisten das deutlich leichter recherchieren und aufbereiten.
5.) Ich weiß also nicht, ob man dieses strukturelle Problem (unterschiedliche Sprache / Kulturen / Rechtssysteme) so einfach z.B. der Redaktion einer kleineren Tageszeitung anlasten kann, die dann erst „zu spät“ informiert und zwar zu einem Zeitpunkt an dem die Komplexität durch die Einigung auf einen konkreten Vorschlag abgenommen hat. Was ich mit meiner Darstellung der Ursachen, die im System begründet liegen, sagen will: Eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit wird uns Aufgrund der Struktur der EU nicht einfach in den Schoß fallen. Wenn wir wollen, dass Griechen, Letten und Deutsche zumindest partiell eine gemeinsame europäische Öffentlichkeit haben, dann muss man das gezielt angehen. Der Eurovision Songcontest ist zum Beispiel so ein Ansatz um eine europäische Öffentlichkeit zu schaffen.