Hallo Redaktion,
ich trenne mal zwei Punkte:
1.) Die Frage nach einer Debatte über europäische Themen (in Deutschland)
2.) Die Frage nach einer gesamteuropäischen Öffentlichkeit
Zu 1.)
Was die Beschreibung der aktuellen Defizite anbelangt stimme ich voll zu. Bei der Beschreibung der Ursachen denke ich ergänzen sich die unterschiedlichen Beiträge, da dieser „Debattenstau“ sicher nicht von einer einzelnen Ursache hervorgerufen wird. Pauls Hinweis, dass die positiven Dinge an der EU zu wenig verdeutlicht werden, werden halte ich ebenso für relevant, wie auch Deinen Dein Hinweis auf eine mangelnde oder zu späte Beschäftigung deutscher Medien mit europäischen Themen, den Hinweis auf eine gewisse Elitenproblematik oder meine Anmerkung zu Komplexität, Sprache und fehlender „gemeinsamer“ Öffentlichkeit.
Zu 2.)
Ich glaube hier reden wir etwas aneinander vorbei. Mein Gedanke ist, dass eine „gemeinsame europäische Öffentlichkeit“ helfen würde, einen gesamteuropäischen Blick zu entwickeln. Ferner denke ich, dass ein „europäisches Medienangebot“ am geeignetsten ist, um die Entwicklung einer solchen gemeinsamen europäischen Öffentlichkeit zu fördern. Das sagt aber umgekehrt nichts darüber aus, ob ein solches Medienangebot nun wirtschaftlich zu betreiben ist oder nicht.
Insofern stimme ich Dir zu, „ein paneuropäisches Medium muss nicht einfach nur existieren, es muss auch konsumiert werden“, aber ich bin eben der Meinung, dass daraus nur folgt, dass ein europäisches Medienangebot so attraktiv sein muss, dass es eben auch konsumiert wird. Aufgrund der Strukturen (unterschiedliche Sprachen) dürfte dies aber keine allzu leichte Aufgabe sein. Dennoch glaube ich, ein solches Medienangebot würde helfen, Abseits der Frage, wie sehr über europäische Themen debattiert wird, einfach auch einen gesamteuropäischen Blick zu entwickeln.