Hallo MisterEde,
ich gebe zu, meine Formulierung "ich mag den Islam nicht" ist emotional. Besser sollte ich sagen: ich kritisiere den Islam wegen der Stellung der Frau im Koran und in den muslimischen Traditionen. Menschen wegen ihres islamischen Glaubens weise ich nicht zurück. Es gibt übrigens eine Menge islamkritischer Literatur von Muslimen und Musliminnen, die genau an diesem Punkt der "Stellung der Frau im Islam" Anstoß nehmen.
Natürlich hat jeder Mensch in unserem Staat das Recht, nach seinen religiösen oder auch nicht religiösen Überzeugungen zu leben - zum Glück.
Der Satz "der Islam gehört zu Deutschland" ist entweder eine Plattitüde, so wie man auch sagen könnte, der Buddhismus oder der Hinduimus gehört zu Deutschland, weil es Menschen in Deutschland gibt, die diesen Glauben haben, oder aber der Satz ist grundsätzlicher gemeint: der Islam ist genauso konstitutiv für die deutsche Gesellschaft mit ihren Traditionen und Rechten wie das Christentum und das Judentum. Und ich denke, ein solches Postulat fürchten Viele.
Sie haben mich kritisiert wegen meines "ich mag...nicht". Ich darf Sie auch kritisieren wegen Ihres Beitrags zur Rolle von Herrn Richter von der LpB in Sachsen.
Formulieren Sie nicht ein bisschen zu scharf, wenn Sie die Dresdner Demonstranten insgesamt als "Schreihälse" bezeichnen, die "Hass" säen, denen Richter keine Bühne hätte bieten dürfen und deshalb , und statt dessen seinen Hut nehmen sollte?
Kann es sein, dass unsere Medienvertreter mit Vorliebe den Auffälligen am "rechten Rand" das Mikrofon hinhalten und deren Transparente fotografieren?
Insgesamt ist ein Hochschaukeln der Auseinandersetzungen und ein Aneinander-Vorbeireden zu beobachten, finde ich. Worum geht es eigentlich noch? Für eine "offene, bunte Gesellschaft zu demonstrieren" - okay, gut, gebont. Trifft aber m.E. auch nicht den Kern. Deshalb halte ich eine Rückkehr zur unaufgeregten politischen Debatte für notwendig.