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    Banyu · angelegt
     

    Die vermeintliche Inkompabilität von "Deutsch-Sein" und "Muslim-Sein" ist tatsächlich in der Debatte sehr stark. Dabei müsste uns doch längst klar sein, dass Identität niemals eindimensional ist. Wir können als gleichzeitig deutsch, muslimisch, vegetarisch und Fan vom FC Barcelona sein. Warum wird aber trotzdem im "Deutsch-und-Muslim-Sein" oft ein Widerspruch gesehen? Ich denke, dass denke das diese Spielart der Islamophobie (und nichts anderes ist das im letzten Schritt) aus Überfremdungsängsten herrührt, die sich nicht mehr in der klassischen Ausländer-Inländer Dichotomie artikulieren lassen. Selbst Pegida-Anhängern wird es schwer fallen zu behaupten, dass Menschen, die in Deutschland geboren sind, hier leben und Deutsch als "Muttersprache" sprechen, deren Großeltern aber aus der Türkei eingewandert sind, keine "Deutschen" sind oder gar Ausländer sind. Beim Islam ergibt sich aber ein deutlich ambivalenteres Bild. Die vermeintliche Rückständigkeit des Islams, von der man sich ja angeblich tagtäglich im Fernsehen kann, eignet sich deshalb gut, um sich von "denen" abzugrenzen. Die Abgrenzung und Verteufelung des Islams und die vermeintliche Unvereinbarkeit vom Islam und demokratischen Werten oder gar "Deutsch-sein" ist letztlich deutsch sein ist letztlich auch nur eine Form von Xenophobie. Wer sagt, "Deutsch- Sein" und "Muslim-Sein" passen nicht zusammen bedient letzlich auch nur Überfremdungsängsten. Um einen Schritt weiterzugehen, der Begriff des "Deutsch-sein" enteleert sich sowieso, wenn er auf einen Leitkulturbegriff zurückgreift. "Deutsch-sein" ist kein Bekenntnis zu einer wie auch immer gearteten Kultur, welches das man ablegt, es ist nichts weiter als eine Staatsangehörigkeit. Der Kommentar greift Gedanken auf, die ich in einem Blogeintrag auf Blickwinkel Link: http://blickwinkelblog.com/2015/02/05/ich-bin-ein-muslim/#more-128 niedergeschrieben habe. [Blickwinkel] (http://blickwinkelblog.com/2015/02/05/ich-bin-ein-muslim/#more-128) niedergeschrieben habe.

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    Banyu · angelegt
     

    Die vermeintliche Inkompabilität von "Deutsch-Sein" und "Muslim-Sein" ist tatsächlich in der Debatte sehr stark. Dabei müsste uns doch längst klar sein, dass Identität niemals eindimensional ist. Wir können als gleichzeitig deutsch, muslimisch, vegetarisch und Fan vom FC Barcelona sein. Warum wird aber trotzdem im "Deutsch-und-Muslim-Sein" oft ein Widerspruch gesehen? Ich denke das diese Spielart der Islamophobie (und nichts anderes ist das im letzten Schritt) aus Überfremdungsängsten herrührt, die sich nicht mehr in der klassischen Ausländer-Inländer Dichotomie artikulieren lassen. Selbst Pegida-Anhängern wird es schwer fallen zu behaupten, dass Menschen, die in Deutschland geboren sind, hier leben und Deutsch als "Muttersprache" sprechen, deren Großeltern aber aus der Türkei eingewandert sind, keine "Deutschen" sind oder gar Ausländer sind. Beim Islam ergibt sich aber ein deutlich ambivalenteres Bild. Die vermeintliche Rückständigkeit des Islams, von der man sich ja angeblich tagtäglich im Fernsehen kann, eignet sich deshalb gut, um sich von "denen" abzugrenzen. Die Abgrenzung und Verteufelung des Islams und die vermeintliche Unvereinbarkeit vom Islam und demokratischen Werten oder gar deutsch sein ist letztlich auch nur eine Form von Xenophobie. Wer sagt, "Deutsch- Sein" und "Muslim-Sein" passen nicht zusammen bedient letzlich auch nur Überfremdungsängsten. Um einen Schritt weiterzugehen, der Begriff des "Deutsch-sein" enteleert sich sowieso, wenn er auf einen Leitkulturbegriff zurückgreift. "Deutsch-sein" ist kein Bekenntnis zu einer wie auch immer gearteten Kultur, das man ablegt, es ist nichts weiter als eine Staatsangehörigkeit. Der Kommentar greift Gedanken auf, die ich in einem Blogeintrag auf [Blickwinkel] (http://blickwinkelblog.com/2015/02/05/ich-bin-ein-muslim/#more-128) niedergeschrieben habe.