Richtig ist, dass es unterschiedliche Vorstellungen davon gibt, wie die EU aussehen sollte, ob sie ein gemeinsames Projekt oder nur ein großer Markt ist. Völlig falsch ist, dass die Trennlinie der unterschiedlichen Vorstellungen an den Ländergrenzen verläuft und das ist schon eine fatal falsche Betrachtung, die das Denken in nationalen Egoismen und nicht im europäischen Ganzen befördert.
Außerdem ist die die Aussage, eine wirtschaftspolitische Koordination sei „zum Scheitern verurteilt“, schlichtweg hanebüchen. Natürlich ist es schwer, die Vorstellungen unter einen Hut zu bringen, aber z.B. eine gemeinsame Steuergrundlage und Mindeststeuersätze sind ja auch bei konservativeren Parteien mittlerweile mehrheitsfähig. Schritt für Schritt kann mehr Integration gelingen und nachdem ich fest davon überzeugt bin, dass eine geeinte EU deutliche Vorteile gegenüber einem zerfledderten Europa bietet, sollte man sich die Mühe auch machen, diesen Weg zu gehen.