Wenn es um Bürger geht, die in der Bundesrepublik leben und sich zugleich dem islamischen Glauben bekennen, wird öfters ganz pauschal von „Muslimen“ gesprochen und ein vermeintlich homogener Block von Menschen kreiert. Hierbei sollte bedacht werden, dass wir ebenso wenig von „den Christen“, „den Juden“ oder „den Deutschen“ sprechen können und sich hierbei das Problem der Homogenisierung aufzeigt. Das Muslim-Sein eines Muslims stellt nur ein Teil seiner Identität dar, wenn auch die Zugehörigkeit zum Islam, aus der Perspektive des glaubenden Muslims, als ein wesentliches Merkmal seiner Identität und Handlungen aufgefasst wird. Wir vergessen, dass die vielfältige und umfassende Identität eines jeden Menschen von verschiedensten kulturellen, sozialen und ähnlichen Faktoren abhängig ist. Somit sind „die Muslime“ zunächst Bürger. Diese Bürger sind es, die Ingenieure, Sozialarbeiter, Lokführer oder Studierende sind. Bürger, deren Eltern aus ganz unterschiedlichen Kulturkreisen stammen können. Bürger, die treue Wähler einer Partei sind und in den örtlichen Sportvereinen und sozialen Initiativen mit Leidenschaft präsent sind. Bürger, die sich Deutschland zugehörig fühlen, bei der WM mitfiebern und ihre Zukunftsvorstellungen in Deutschland haben. Bürger, die sich als „das Volk“ verstehen……