Hallo Julian,

natürlich war der Vorschlag nicht ganz ernst gemeint, zumal das Ziel ja ist, dass ich in meinem Blog Beiträge möchte, die auf das eingehen, was mir am Herzen liegt und nicht der Bundesregierung. Allerdings so richtig ironisch sollte es auch nicht sein, weil ich meine Seite, außer von der Reichweite, ernsthaft besser für einen offenen Dialog geeignet halte als Facebook. Noch besser geeignet ist aus meiner Sicht aber z.B. Publixphere, das ja speziell den Dialog und den Austausch fördert, nur mit einem Mini-Nachteil, weil es keinen „Gastzugang“ gibt, also ebenfalls eine Registrierungspflicht besteht.

Und dass ich das wirklich so empfinde kann man ja recht leicht daran erkennen, dass ich noch nie einen Facebook-Account hatte, dafür aber z.B. diese Plattform hier nutze.

Verstreute Diskurse: Dialoge müssen meines Erachtens immer wieder neu geführt werden und so waren auch in den 70ern die Argumente und Debatten um die Atomkraft keine anderen als 2010, nur der Dialog wurde immer wieder geführt. Es liegt also meines Erachtens in einem gewissen Maß in der Natur der Sache, dass solche Dialoge über die Zeit gesehen redundant sind, immer wieder von neuem geführt werden (müssen). Eine gewisse Dezentralität ist hierfür wahrscheinlich sogar notwendig.

Außerdem hat die Dezentralität den großen Vorteil, dass sich auch unterschiedliche Diskurse führen lassen. Hierbei gilt sicher dann auch, je näher sich die Positionen jener sind, die miteinander im Dialog stehen, desto eher geht es nicht mehr um Grundsätzliches, sondern wird detaillierter debattiert. Auch das Spezialwissen spielt eine Rolle. Nachdem ich Habermas‘ „Faktizität und Geltung“ nicht kenne, kann ich darauf nicht eingehen, mir fehlt also das entsprechende Spezialwissen, um an dieser Stelle den Dialog weiterzuführen.

Natürlich ist die Folge solcher verstreuter Diskurse, dass die Reichweite der einzelnen Diskurse verringert wird. Hier könnte man aber die Frage stellen (da war jüngst auch hier eine Debatte zu Jugenddialogen gestartet worden), wie man solche Dialoge dennoch zur Geltung bringt. Ich vermute, bei lokalen Themen können Dialoge gut in z.B. Jugendgemeinderäten oder Stadträten oder allgemeiner in der Umsetzung eines Projektes enden. Schwieriger ist das bei Themen, die auf höheren politischen Ebenen gelöst werden müssen, bei denen dann auch lokale Initiativen nur sehr begrenzt helfen. Hier habe ich mal einen Vorschlag, wie versucht werden könnte, Dialogen eine Zielrichtung zu geben, in diesem Fall über den Weg der Petitionen.

Beste Grüße, Mister Ede

P.S. Vorgemerkt ;D