Hallo sahrasahara,

Was den Sturmlauf der SPD-Länder anbelangt, gehe ich genauso wie bei den Gewerkschaften fest davon aus, dass der sich legen wird. Denn das Konzept sieht eben nicht mehr eine feste Mengenbegrenzung beim Ausstoß vor, sondern erlaubt ja den Weiterbetrieb von Kohlekraftwerken, eben unter der Bedingung, dass dann zusätzliche CO2-Zertifikate erworben werden müssen.

Damit ist das Konzept aus meiner Sicht ein Plus für die Arbeitsplätze und die Umwelt und nur für den durch umweltschädliche Kohleverstromung entstehenden Gewinn der Konzerne ist die Abgabe nachteilhaft.

Der Unterschied zum vorherigen Konzept mit Mengenbegrenzung:

Beim bisherigen Konzept wären vermutlich einfach die vier, fünf für die Betreiber unrentabelsten Kohlekraftwerke still gelegt worden – unabhängig davon ob die nun besonders klimaeffizient (z.B. durch moderne Filtertechnik) sind oder nicht.

Das neue Konzept sagt den Betreibern hingegen, ihr könnt betreiben was ihr wollt, nur wenn es besonders umweltschädlich ist, müsst ihr besonders viel Abgabe zahlen. Es nützt den Betreibern somit überhaupt nichts, die nicht ganz so rentablen, aber dafür klimaeffizienten Kraftwerke abzuschalten. Die Betreiber müssen also dort ansetzen, wo wirklich umweltschädlich produziert wird, also ohne Kraft-Wärme-Kopplung, mit alter Technik und ohne ausreichende Filter. Diese Kraftwerke könnten die Betreiber dann natürlich abschalten, aber nachdem gerade diese ziemlich rentabel sind, werden hier die Betreiber eher zu einer Nachrüstung tendieren.

Höhere Arbeitsplatzsicherheit und mehr Umweltschutz:

Für Arbeitsplätze und Kohlereviere bedeutet der Unterschied zum bisherigen Vorschlag, dass sogar eine höhere Arbeitsplatzsicherheit zu erwarten ist, weil eine Reduktion des CO2-Ausstoßes nun weniger durch Abschaltungen und eher durch Maßnahmen zur Effizienzsteigerung erreicht werden wird. Daneben gewinnt aber auch der Umweltschutz, weil auf diese Weise ambitioniertere Ziele auch über 2020 hinaus angestrebt werden können.

Beste Grüße, Mister Ede