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    Juker · angelegt
     

    Um Aufmerksamkeit zu erhaschen, eignet sich ein derart trüb gezeichnetes Bild von Europa natürlich hervorragend. Als Grundlage für eine politische Agenda dafür umso weniger.

    Ich bin auch für eine weitere Harmonisierung der Wirtschaftspolitik (Frau Merkel vermutlich auch, wenn sie mit Joachim bei einem Glas Merlot und nicht in der Bundespressekonferenz sitzt), aber dies kann doch gerade nur über eine Politik der kleinen Schritte erreicht werden.

    In eurem Aufruf steckt mir eine Prise zu viel "Sehnsucht nach dem großen Wurf". Dies halte ich für ebenso nachvollziehbar wie naiv und gefährlich. Ihr lasst komplett außer Acht, dass die EU, was Anzahl und Vielschichtigkeit der Akteure und ihrer Interessen angeht, das komplexeste politische Gebilde der Menschheitsgeschichte darstellt. Das mag zwar manchmal frustrierend sein, ist aber nunmal die Kröte, die man schlucken muss, wenn man 28 Staaten mit dem Anspruch, dass jeder gehört wird, an einen Tisch setzt.

    In dem Moment, in dem Frau Merkel euer Zukunftsbild, welches sie (so meine feste Überzeugung) in weiten Teilen unterschreiben würde, herausposaunen würde, hätte sie doch 2 Minuten später all jene, die dagegen sind, unwiderruflich gegen sich aufgebracht.

    Gerade dass sie keinerlei (männlichen?) Profilierungsdrang hat und sich den landauf landab formulierten Forderungen widersetzt, ihre "Vision" von Europa zu konkretisieren, ist das klügste, was Merkel anhand derart komplexer Governancestrukturen tun kann.

    Nicht gerade sexy und stammtischkompatibel, dieser Einwurf, ich weiß… Aber wer über Europa diskutiert, ohne seine historisch gewachsene komplexe Struktur im Blick zu haben, macht es sich zu einfach. Dafür sind doch schließlich blondierte Holländer, französische Töchter und Briten, die im 19. Jahrhundert stecken geblieben sind, zuständig…. weiß...

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    Juker · angelegt
     

    Um Aufmerksamkeit zu erhaschen, eignet sich ein derart trüb gezeichnetes Bild von Europa natürlich hervorragend. Als Grundlage für eine politische Agenda dafür umso weniger.

    Ich bin auch für eine weitere Harmonisierung der Wirtschaftspolitik (Frau Merkel vermutlich auch, wenn sie mit Joachim bei einem Glas Merlot und nicht in der Bundespressekonferenz sitzt), aber dies kann doch gerade nur über eine Politik der kleinen Schritte erreicht werden.

    In eurem Aufruf steckt mir eine Prise zu viel "Sehnsucht nach dem großen Wurf". Dies halte ich für ebenso nachvollziehbar wie naiv und gefährlich. Ihr lasst komplett außer Acht, dass die EU, was Anzahl und Vielschichtigkeit der Akteure angeht, das komplexeste politische Gebilde der Menschheitsgeschichte darstellt. Das mag zwar manchmal frustrierend sein, ist aber nunmal die Kröte, die man schlucken muss, wenn man 28 Staaten mit dem Anspruch, dass jeder gehört wird, an einen Tisch setzt.

    In dem Moment, in dem Frau Merkel euer Zukunftsbild, welches sie (so meine feste Überzeugung) in weiten Teilen unterschreiben würde, herausposaunen würde, hätte sie doch 2 Minuten später all jene, die dagegen sind, unwiderruflich gegen sich aufgebracht.

    Gerade dass sie keinerlei (männlichen?) Profilierungsdrang hat und sich den landauf landab formulierten Forderungen widersetzt, ihre "Vision" von Europa zu konkretisieren, ist das klügste, was Merkel anhand derart komplexer Governancestrukturen tun kann.

    Nicht gerade sexy und stammtischkompatibel, dieser Einwurf, ich weiß...