Um die EU wieder auf Kurs zu bringen, muss aus meiner Sicht auf unterschiedlichen Ebenen angesetzt werden. Neben einer Stärkung der gesamteuropäischen Demokratie braucht es auch eine Abkehr von der neoliberalen Wirtschaftsausrichtung der EU und die Entwicklung einer gemeinsamen Öffentlichkeit bzw. noch mehr einer gemeinsamen Identität wie es jkippenberg formuliert.

Stärkung Europäisches Parlament: Ein gemeinsames starkes Parlament ist ein wichtiger Bestandteil, garantiert aber alleine noch nicht die Bildung einer Gemeinschaft. Das zeigen nicht nur krasse Beispiele wie der zerfallende Irak, sondern auch Autonomiebestrebungen innerhalb Spaniens oder Großbritanniens. Sofern die gemeinsame Identität fehlt, wird ein Gebilde bei fehlender ökonomischer Prosperität immer wieder in Egoismen verfallen und auseinanderdriften. Daneben führt ein gemeinsames starkes Parlament noch lange nicht zu einer guten Politik. Was nützt das demokratisch legitimierteste und politisch einflussreichste Parlament der Welt, solange weite Teile der Wählerschaft an die Heilsversprechen des Neoliberalismus glauben oder billigen Strom und billiges Öl gegenüber einer sauberen Umwelt bevorzugen.

Arbeitslosenversicherung: Eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung sollte keine Priorität haben, solange die Volkswirtschaften der EU divergieren. Zunächst braucht es aus meiner Sicht Investitions- Wachstums- und Konvergenzprogramme, um zunächst die in Teilen der EU massive Arbeitslosigkeit zu senken.