Gerade konfessionsfreie Menschen sollten nun wirklich kein Problem mit der Kirchensteuer haben, weil sie davon ja gar nicht betroffen sind. Bei all den geschilderten Fällen handelt es sich entsprechend ja auch nicht um Probleme mit der Kirchensteuer, sondern um Probleme beim Kirchenaustritt.

Und ansonsten gilt doch, wer kein Kirchenmitglied ist, der zahlt eh keine Kirchensteuer und wer Kirchenmitglied ist, der wird so oder so einen Beitrag leisten müssen, weil sich, plakativ gesagt, der Kölner Dom halt nicht durchs Beten restaurieren lässt. Und warum sollte man jetzt ein ziemlich effizientes und gerechtes System ändern, nur weil es „trennungsdogmatisch“ sauberer wäre?

Was würde sich durch eine Abschaffung der Kirchensteuer denn ändern?

Für Nicht-Kirchenmitglieder würde sich rein gar nichts ändern und dafür hätten die Kirchen dann wahrscheinlich ein ungerechteres (z.B. nicht einkommensabhängiges), ineffizienteres (komplett eigene Verwaltung nötig), betrugsanfälligeres und instabileres (wie z.B. bei Rundfunkgebühren) System zur Eintreibung der Mitgliedsbeiträge.

Wer kann das denn ernsthaft wollen? Dem einen nützt es nichts und dem anderen schadet es.

Austritt/Migration Wenn ich aus dem Text ein Problem erkenne, dann, dass einigen Menschen die Rechtslage in diesem Bereich nicht bekannt ist. Da sehe ich also durchaus Nachholbedarf und gerade Organisationen wie der IBKA sollten hier mehr und besser aufklären.

P.S. Normal bekommt man als Kirchenmitglied ja auch regelmäßig Gemeindebriefe oder so. Ich weiß zwar nicht ob das flächendeckend der Fall ist, aber wenn ja, dann frage ich mich schon, wie man da dann nicht mitbekommen kann, dass man Mitglied in einer Kirche ist.