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    Doro · angelegt
     

    Hallo economics101,

    gut finde ich, dass Du grundsätzlich für die Erhaltung von Kirchengebäuden bist. Auch diese Einstellung ist sicher strittig angesichts der Kirchenferne der meisten Menschen in Deutschland. Kirchengebäude sind für Dich so etwas wie erhaltenswertes Kulturgut?

    Dass der Staat die ca 45 OOO Kirchen in Deutschland übernimmt und sie an die ev. und kath. Kirchengemeinden vermietet, wäre sicher eine Erleichterung für die ev. und die kath. Kirche, aber eine große finanzielle Verpflichtung des Staates und aller Steuerzahler, womit viele Steuerzahler sicher nicht einverstanden wären.

    Bisher ist es andersherum. Die beiden großen Kirchen sind Eigentümer großer und kleiner Kirchen und kümmern sich um ihren Erhalt. Den sie aber nicht aus Kirchensteuermitteln allein schaffen. Sie brauchen Sponsoren, Spender, Stiftungen usw.

    Ich denke nur an den Berliner Dom, der der ev. Kirche gehört. Ca 1400 Gemeindemitglieder müssen die ca 100 000 E laufenden jährlichen Instandhaltungskosten stemmen. Da sind noch keine Sonderausgaben wie die Vergoldung des Kreuzes auf der Kuppel drin. Die Gemeinde muss nun ihrerseits durch die Vermietung an Konzertveranstaltungen, nichtkirchliche staatliche Veranstaltungen und durch Eintrittspreise für Besucher, die den Dom nur besichtigen wollen, versuchen, Geld aufzutreiben.

    Das erregt natürlich Kopfschütteln bei den Besuchern. Sie fragen sich, genau wie ich neulich, die ich mit einer Freundin nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen wollte, warum sie als Kirchensteuerzahler 7 E Eintritt bezahlen sollen.

    Unsere Vorfahren in Deutschland, die noch kirchlicher eingestellt waren als wir, haben uns mit den vielen Kirchengebäuden ein kostspieliges Erbe hinterlassen. Wenn der Staat es aus kulturellen Gründen übernimmt, werden auch Menschen heute, die mit der Kirche nichts mehr am Hut haben, mit ihrer Steuer mit zum Erhalt gezwungen.

    Ist es nicht besser, die Kirchen kümmern sich weiter darum und versuchen, über die Kirchensteuer hinaus, die nicht reicht, eine Finanzierung hinzubekommen? Den Staat kommt es wahrscheinlich etwas günstiger.

    Oder wollen bekennende Atheisten in Deutschland einen kompletten Kulturabbruch?

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    Doro · angelegt
     

    Hallo economics101,

    gut finde ich, dass Du grundsätzlich für die Erhaltung von Kirchengebäuden bist. Auch diese Einstellung ist sicher strittig angesichts der Kirchenferne der meisten Menschen in Deutschland. Kirchengebäude sind für Dich so etwas wie erhaltenswertes Kulturgut?

    Dass der Staat die ca 45 OOO Kirchen in Deutschland übernimmt und sie an die ev. und kath. Kirchengemeinden vermietet, wäre sicher eine Erleichterung für die ev. und die kath. Kirche, aber eine große finanzielle Verpflichtung des Staates und aller Steuerzahler, womit viele Steuerzahler sicher nicht einverstanden wären.

    Bisher ist es andersherum. Die beiden großen Kirchen sind Eigentümer großer und kleiner Kirchen und kümmern sich um ihren Erhalt. Den sie aber nicht aus Kirchensteuermitteln allein schaffen. Sie brauchen Sponsoren, Spender, Stiftungen usw.

    Ich denke nur an den Berliner Dom, der der ev. Kirche gehört. Ca 1400 Gemeindemitglieder müssen die ca 100 000 E laufenden jährlichen Instandhaltungskosten stemmen. Da sind noch keine Sonderausgaben wie die Vergoldung des Kreuzes auf der Kuppel drin. Die Gemeinde muss nun ihrerseits durch die Vermietung an Konzertveranstaltungen, nichtkirchliche staatliche Veranstaltungen und durch Eintrittspreise für Besucher, die den Dom nur besichtigen wollen, versuchen, Geld aufzutreiben.

    Das erregt natürlich Kopfschütteln bei den Besuchern. Sie fragen sich, genau wie ich neulich, die ich mit einer Freundin nur einen kurzen Blick in die Kirche werfen wollte, warum sie als Kirchensteuerzahler 7 E Eintritt bezahlen sollen.

    Unsere Vorfahren in Deutschland, die noch kirchlicher eingestellt waren als wir, haben uns mit den vielen Kirchengebäuden ein kostspieliges Erbe hinterlassen. Wenn der Staat es aus kulturellen Gründen übernimmt, werden auch Menschen heute, die mit der Kirche nichts mehr am Hut haben, mit ihrer Steuer mit zum Erhalt gezwungen.

    Ist es nicht besser, die Kirchen kümmern sich weiter darum und versuchen, über die Kirchensteuer hinaus, die nicht reicht, eine Finanzierung hinzubekommen? Den Staat kommt es wahrscheinlich etwas günstiger.

    Oder wollen bekennende Atheisten in Deutschland einen kompletten Kulturabbruch?