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Ja liebe Doro, Afrika ist schön. Ein Kontinent voll fruchtbarster Böden und unendlicher Ressourcen. Ich habe vor vielen Jahren in Bremerhaven einmal unfreiwillig ein Gespräch zweier Seeleute mitgehört, die in den 60er und 70er Jahren lange auf Schiffen im Westafrika-Verkehr gefahren waren. Sie schwärmten von dem warmen Luftstrom, der das Schiff schon erreiche, bevor Land zu sehen war: Voll mit dem süßen und verheißungsvollen Duft exotischer Vegetation. Ein phantastischer und unendlich vielfältiger, ein magischer Kontinent voller stolzer Menschen, ein Kontinent, der vor Jahrtausenden die Wiege der Menschheit war.
Warum bleiben die Menschen also nicht in Afrika, da wo sie geboren sind? Hier der Versuch einer Antwort. Lassen wir dabei einmal etwas fahrlässiger Weise und der Einfachheit halber den gesamten historischen Kontext weg und schauen auf das Afrika des Jahres 2015.
In Nordafrika haben USA und EU mit der Destabilisierung Lybiens Millionen Menschen die Grundlage für ein Leben in Sicherheit und Würde entzogen. Mit Reperkussionen via IS und AL Qaida in die Subsahara bis nach Mali, in den Sudan, nach Kenia und in den Niger.
In den fruchtbaren Zonen Äquatorial- und Zentralafrikas sichern sich internationale Konzerne Landstriche von der Größe Hessens „unter den Nagel gerissen“ um Biotreibstoffe zu produzieren und entziehen den Menschen im Wortsinne den Boden für die eigene Existenz. Landgrabbing wie zu Kolonialzeiten.
In Ostafrika zwingt die EU den Ländern der Region ein sogenanntes Freihandelsabkommen auf, das Hundertausende kleinbäuerliche Existenzen vernichten wird.
In Nigeria (Ölindustrie) und im Kongo (Bergbau) verwandeln internationale Konzerne ganze Landstriche in unbewohnbare, chemisch verseuchte Industriebrachen.
Dies sind nur ein paar Momentaufnahmen von einem Kontinent, der ein Paradies sein könnte und den die Gier des Westens, der vermeintlich zivilisierten, demokratischen Welt für viele hundert Millionen Menschen zur Hölle gemacht hat.
So gilt für Afrika 2015 in weiten Teilen das gleiche was Joseph Conrad in seinem Roman „Heart of Darkness“ vor mehr als 100 Jahren über die Menschen im Kongo schrieb: “They were dying slowly - it was very clear. They were not enemies, they were not criminals, they were nothing earthly now -nothing but black shadows of disease and starvation, lying confusedly in the greenish gloom. (…)These moribund shapes were free as air—and nearly as thin.”
Und schlimmer: wir alle tragen Schuld, weil wir Legislaturperiode für Legislaturperiode die gleichen Politiker mit unserer Wählerstimme legitimieren, die diese mörderische Politik durchzusetzen. Es sind übrigens die gleichen Politiker, die sich dann darüber beschweren, dass jene, denen sie den Boden unter den Füßen weggezogen und deren Hütten sie angezündet haben, dann bei uns anklopfen und eine neue Heimat suchen.
nemo
Ja liebe Doro, Afrika ist schön. Ein Kontinent voll fruchtbarster Böden und unendlicher Ressourcen. Ich habe vor vielen Jahren in Bremerhaven einmal unfreiwillig ein Gespräch zweier Seeleute mitgehört, die in den 60er und 70er Jahren lange auf Schiffen im Westafrika-Verkehr gefahren waren. Sie schwärmten von dem warmen Luftstrom, der das Schiff schon erreiche, bevor Land zu sehen war: Voll mit dem süßen und verheißungsvollen Duft exotischer Vegetation. Ein phantastischer und unendlich vielfältiger, ein magischer Kontinent voller stolzer Menschen, ein Kontinent, der vor Jahrtausenden die Wiege der Menschheit war.
Warum bleiben die Menschen also nicht in Afrika, da wo sie geboren sind? Hier der Versuch einer Antwort. Lassen wir dabei einmal etwas fahrlässiger Weise und der Einfachheit halber den gesamten historischen Kontext weg und schauen auf das Afrika des Jahres 2015.
In Nordafrika haben USA und EU mit der Destabilisierung Lybiens Millionen Menschen die Grundlage für ein Leben in Sicherheit und Würde entzogen. Mit Reperkussionen via IS und AL Qaida in die Subsahara bis nach Mali, in den Sudan, nach Kenia und in den Niger.
In den fruchtbaren Zonen Äquatorial- und Zentralafrikas sichern sich internationale Konzerne Landstriche von der Größe Hessens „unter den Nagel gerissen“ um Biotreibstoffe zu produzieren und entziehen den Menschen im Wortsinne den Boden für die eigene Existenz. Landgrabbing wie zu Kolonialzeiten.
In Ostafrika zwingt die EU den Ländern der Region ein sogenanntes Freihandelsabkommen auf, das Hundertausende kleinbäuerliche Existenzen vernichten wird.
In Nigeria (Ölindustrie) und im Kongo (Bergbau) verwandeln internationale Konzerne ganze Landstriche in unbewohnbare, chemisch verseuchte Industriebrachen.
Dies sind nur ein paar Momentaufnahmen von einem Kontinent, der ein Paradies sein könnte und den die Gier des Westens, der vermeintlich zivilisierten, demokratischen Welt für viele hundert Millionen Menschen zur Hölle gemacht hat.
So gilt für Afrika 2015 in weiten Teilen das gleiche was Joseph Conrad in seinem Roman „Heart of Darkness“ vor mehr als 100 Jahren über die Menschen im Kongo schrieb: “They were dying slowly - it was very clear. They were not enemies, they were not criminals, they were nothing earthly now -nothing but black shadows of disease and starvation, lying confusedly in the greenish gloom. (…)These moribund shapes were free as air—and nearly as thin.”
Und schlimmer: wir alle tragen Schuld, weil wir Legislaturperiode für Legislaturperiode die gleichen Politiker mit unserer Wählerstimme legitimieren, die diese mörderische Politik durchzusetzen. Es sind übrigens die gleichen Politiker, die sich dann darüber beschweren, dass jene, denen sie den Boden unter den Füßen weggezogen und deren Hütten sie angezündet haben, dann bei uns anklopfen und eine neue Heimat suchen.