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    Jonathan European Republic · angelegt
     

    Vielen Dank für diese Unterstreichung! An der Frage der Europäischen Identität brechen sich tatsächlich viele der Grundherausforderungen, denen die EU gerade gegenübersteht: Nationalismus und Sezession, Grenzen, Solidarität, Zäune, Staatswesen und dessen Organisation und Durchsetzung, an Vielem mehr. Mit der vielgescholtenen „Brüsseler Bürokratie“ mag sich zumindest niemand so recht identifizieren. Und muss Identität eigentlich immer auch Ausschluss bedeuten?

    Identität || Ausschluss

    Es ist wohl dieser Aspekt, den es genauer zu betrachten gilt. In Deutschland ist dies nicht anders als in den übrigen Staaten, jeder hat ein Bayern, Katalanien, Baskenland, Korsika oder einen Kosovo. Und mindestens ein ungeliebtes Nachbardorf. Die Anderen. Staats- und Verwaltungsgrenzen repräsentieren nicht immer unser Zugehörigkeitsgefühl. Dies findet sich schon auf der Lokalebene wieder, wenn eine Zusammenführung zweier Gemeinden an einem tief verankerten Misstrauen scheitert, auch wenn das Ergebnis tatsächlich besser für alle Beteiligten gewesen wäre. Ich kenne Leute in Berlin, die Leute aus Kreuzberg generell nicht mögen und zu Hause Asylsuchende aufnehmen. Wenn ich gemeinsam mit einem Ostfriesen und einem Württemberger in einem Zugabteil sitze, wundere ich mich doch mitunter, dass dieses ein Land ist. Wenn also dies zusammen funktioniert, dann sollte der Rest doch auch kein großes Problem mehr darstellen.

    Zusammensein ist notwendig

    Die Regionen Europas, die weitgehend unter sich bleiben und wenig Austausch mit Anderem erfahren, sind tendenziell Fremdem gegenüber weniger aufgeschlossen, als solche Regionen, wo das Zusammenleben von Vielfalt alltäglich gelebt wird. Die Lösung scheint erschreckend einfach: Austausch. Schüler- und Studenten-, aber auch Handwerkeraustauschprogramme. Dass alle Menschen eigentlich ähnliche Probleme und Wünsche haben, ist eine wichtige Erfahrung und sollte kein Privileg von Akademikern bleiben.

    Eine gemeinsame Sprache finden

    Dafür ist der Hinweis auf eine europäische Medienplattform einschlägig. Ich hätte wirklich gern eine Art europäischer Tagesschau – Proteste auf europäischer Ebene gegen die Investition von Steuergeldern in „systemrelevante“ Banken anstatt in Sozialsysteme hätten eine ganz andere Tragweite. Schlagzeilen und Themen transnationalisieren! Das würde mitunter eine ganz andere Öffentlichkeit und Solidarität hervorbringen. Wir brauchen tatsächlich ganz dringend eine vertrauenswürdige europäische Nachrichtenagentur. Und hier sind wir gleich bei der gemeinsamen Sprache: es wird irgendwann vielleicht auf ein witziges „european english“ herauslaufen, wo alle Couleurs sich verweben und gemeinsam Neues machen. Sprachbarrieren müssen abgebaut werden, alle müssen reden und streiten pflegen. Das kann man im Prozess lernen. Funktioniert durch Begegnung.

    Ich bin Sachse, und ich bin auch Mensch

    Regionale kulturelle Identität steht in keiner Konkurrenz zum Bekenntnis zu Europäischem Bürgertum. Ich wünsche mir eine Europäische Republik, in der es ein Mindestauskommen für alle gibt, wo die „Expertise von Konzerninteressen“ gewissenhaft gegen die Interessen von Bürgerinnen und Bürger abgewogen wird und vor allem: eine Republik, in der Streit gepflegt wird. Offener Streit. Mal kurz nicht über den Minimalkonsens nachdenken, Aspekte schärfen. Argumente öffentlich prüfen!

    Identität durch Güte, nicht durch Raum

    Es wurde schon so viel darüber geschrieben und gesagt, dass man es nicht mehr ansprechen will. Dieses Geschlecht, diese Rasse oder Ethnie, dieser Dialekt und diese Religion, dieser Akzent, dieser Musikgeschmack, diese Lebensart, das alles sind Teile, aber doch nicht die Basis der persönlichen Identität. Vermutlich wird die Menschheit eher reicher sein, wenn sie einen Identitätsbegriff pflegt, der bei uns als mündigen Menschen anfängt. Diese Diskussion ist beeindruckend lächerlich, wenn sie vom Weltall aus verfolgt werden würde. Ein Identitätsbegriff, der zunächst als Prämisse die Heimat auf diesem Planeten annimmt und nach der Möglichkeit guten Lebens und Zusammenlebens von allem auf dieser blauen Kugel forscht, wäre zumindest einer, mit dem Europa niedlicherweise mal anfangen könnte.

    Wo, wenn nicht hier?

    Und am besten zeitnah. Dann gäbe es vermutlich weniger Kriege und schnellere Wertschätzung für den Club of Rome.

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    Jonathan European Republic · angelegt
     

    Vielen Dank für diese Unterstreichung! An der Frage der Europäischen Identität brechen sich tatsächlich viele der Grundherausforderungen, denen die EU gerade gegenübersteht: Nationalismus und Sezession, Grenzen, Solidarität, Zäune, Staatswesen und dessen Organisation und Durchsetzung, an Vielem mehr. Mit der vielgescholtenen „Brüsseler Bürokratie“ mag sich zumindest niemand so recht identifizieren. Und muss Identität eigentlich immer auch Ausschluss bedeuten?

    Identität || Ausschluss

    Es ist wohl dieser Aspekt, den es genauer zu betrachten gilt. In Deutschland ist dies nicht anders als in den übrigen Staaten, jeder hat ein Bayern, Katalanien, Baskenland, Korsika oder einen Kosovo. Und mindestens ein ungeliebtes Nachbardorf. Die Anderen. Staats- und Verwaltungsgrenzen repräsentieren nicht immer unser Zugehörigkeitsgefühl. Dies findet sich schon auf der Lokalebene wieder, wenn eine Zusammenführung zweier Gemeinden an einem tief verankerten Misstrauen scheitert, auch wenn das Ergebnis tatsächlich besser für alle Beteiligten gewesen wäre. Ich kenne Leute in Berlin, die Leute aus Kreuzberg generell nicht mögen und zu Hause Asylsuchende aufnehmen. Wenn ich gemeinsam mit einem Ostfriesen und einem Württemberger in einem Zugabteil sitze, wundere ich mich doch mitunter, dass dieses ein Land ist. Wenn also dies zusammen funktioniert, dann sollte der Rest doch auch kein großes Problem mehr darstellen.

    Zusammensein ist notwendig

    Die Regionen Europas, die weitgehend unter sich bleiben und wenig Austausch mit Anderem erfahren, sind tendenziell Fremdem gegenüber weniger aufgeschlossen, als solche Regionen, wo das Zusammenleben von Vielfalt alltäglich gelebt wird. Die Lösung scheint erschreckend einfach: Austausch. Schüler- und Studenten-, aber auch Handwerkeraustauschprogramme. Dass alle Menschen eigentlich ähnliche Probleme und Wünsche haben, ist eine wichtige Erfahrung und sollte kein Privileg von Akademikern bleiben.

    Eine gemeinsame Sprache finden

    Dafür ist der Hinweis auf eine europäische Medienplattform einschlägig. Ich hätte wirklich gern eine Art europäischer Tagesschau – Proteste auf europäischer Ebene gegen die Investition von Steuergeldern in „systemrelevante“ Banken anstatt in Sozialsysteme hätten eine ganz andere Tragweite. Schlagzeilen und Themen transnationalisieren! Das würde mitunter eine ganz andere Öffentlichkeit und Solidarität hervorbringen. Wir brauchen tatsächlich ganz dringend eine vertrauenswürdige europäische Nachrichtenagentur. Und hier sind wir gleich bei der gemeinsamen Sprache: es wird irgendwann vielleicht auf ein witziges „european english“ herauslaufen, wo alle Couleurs sich verweben und gemeinsam Neues machen. Sprachbarrieren müssen abgebaut werden, alle müssen reden und streiten pflegen. Das kann man im Prozess lernen. Funktioniert durch Begegnung.

    Ich bin Sachse, und ich bin auch Mensch

    Regionale kulturelle Identität steht in keiner Konkurrenz zum Bekenntnis zu Europäischem Bürgertum. Ich wünsche mir eine Europäische Republik, in der es ein Mindestauskommen für alle gibt, wo die „Expertise von Konzerninteressen“ gewissenhaft gegen die Interessen von Bürgerinnen und Bürger abgewogen wird und vor allem: eine Republik, in der Streit gepflegt wird. Offener Streit. Mal kurz nicht über den Minimalkonsens nachdenken, Aspekte schärfen. Argumente öffentlich prüfen!

    Identität durch Güte, nicht durch Raum

    Es wurde schon so viel darüber geschrieben und gesagt, dass man es nicht mehr ansprechen will. Dieses Geschlecht, diese Rasse oder Ethnie, dieser Dialekt und diese Religion, dieser Akzent, dieser Musikgeschmack, diese Lebensart, das alles sind Teile, aber doch nicht die Basis der persönlichen Identität. Vermutlich wird die Menschheit eher reicher sein, wenn sie einen Identitätsbegriff pflegt, der bei uns als mündigen Menschen anfängt. Diese Diskussion ist beeindruckend lächerlich, wenn sie vom Weltall aus verfolgt werden würde. Ein Identitätsbegriff, der zunächst als Prämisse die Heimat auf diesem Planeten annimmt und nach der Möglichkeit guten Lebens und Zusammenlebens von allem auf dieser blauen Kugel forscht, dem guten Leben und Zusammenleben von allem forscht wäre zumindest einer, mit dem Europa mal anfangen könnte.

    Wo, wenn nicht hier?

    Und am besten zeitnah. Dann gäbe es vermutlich weniger Kriege und schnellere Wertschätzung für den Club of Rome.

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    Jonathan European Republic · angelegt
     

    Vielen Dank für diese Unterstreichung! An der Frage der Europäischen Identität brechen sich tatsächlich viele der Grundherausforderungen, denen die EU gerade gegenübersteht: Nationalismus und Sezession, Grenzen, Solidarität, Zäune, Staatswesen und dessen Organisation und Durchsetzung, an Vielem mehr. Mit der vielgescholtenen „Brüsseler Bürokratie“ mag sich zumindest niemand so recht identifizieren. Und muss Identität eigentlich immer auch Ausschluss bedeuten?

    Identität || Ausschluss

    Es ist wohl dieser Aspekt, den es genauer zu betrachten gilt. In Deutschland ist dies nicht anders als in den übrigen Staaten, jeder hat ein Bayern, Katalanien, Baskenland, Korsika oder einen Kosovo. Und mindestens ein ungeliebtes Nachbardorf. Die Anderen. Staats- und Verwaltungsgrenzen repräsentieren nicht immer unser Zugehörigkeitsgefühl. Dies findet sich schon auf der Lokalebene wieder, wenn eine Zusammenführung zweier Gemeinden an einem tief verankerten Misstrauen scheitert, auch wenn das Ergebnis tatsächlich besser für alle Beteiligten gewesen wäre. Ich kenne Leute in Berlin, die Leute aus Kreuzberg generell nicht mögen und zu Hause Asylsuchende aufnehmen. Wenn ich gemeinsam mit einem Ostfriesen und einem Württemberger in einem Zugabteil sitze, wundere ich mich doch mitunter, dass dieses ein Land ist. Wenn also dies zusammen funktioniert, dann sollte der Rest doch auch kein großes Problem mehr darstellen.

    Zusammensein ist notwendig

    Die Regionen Europas, die weitgehend unter sich bleiben und wenig Austausch mit Anderem erfahren, sind tendenziell Fremdem gegenüber weniger aufgeschlossen, als solche Regionen, wo das Zusammenleben von Vielfalt alltäglich gelebt wird. Die Lösung scheint erschreckend einfach: Austausch. Schüler- und Studenten-, aber auch Handwerkeraustauschprogramme. Dass alle Menschen eigentlich ähnliche Probleme und Wünsche haben, ist eine wichtige Erfahrung und sollte kein Privileg von Akademikern bleiben.

    Eine gemeinsame Sprache finden

    Dafür ist der Hinweis auf eine europäische Medienplattform einschlägig. Ich hätte wirklich gern eine Art europäischer Tagesschau – Proteste auf europäischer Ebene gegen die Investition von Steuergeldern in „systemrelevante“ Banken anstatt in Sozialsysteme hätten eine ganz andere Tragweite. Schlagzeilen und Themen transnationalisieren! Das würde mitunter eine ganz andere Öffentlichkeit und Solidarität hervorbringen. Wir brauchen tatsächlich ganz dringend eine vertrauenswürdige europäische Nachrichtenagentur. Und hier sind wir gleich bei der gemeinsamen Sprache: es wird irgendwann vielleicht auf ein witziges „european english“ herauslaufen, wo alle Couleurs sich verweben und gemeinsam Neues machen. Sprachbarrieren müssen abgebaut werden, alle müssen reden und streiten pflegen. Das kann man im Prozess lernen. Funktioniert durch Begegnung.

    Ich bin Sachse, und ich bin auch Mensch

    Regionale kulturelle Identität steht in keiner Konkurrenz zum Bekenntnis zu Europäischem Bürgertum. Ich wünsche mir eine Europäische Republik, in der es ein Mindestauskommen für alle gibt, wo die „Expertise von Konzerninteressen“ gewissenhaft gegen die Interessen von Bürgerinnen und Bürger abgewogen wird und vor allem: eine Republik, in der Streit gepflegt wird. Offener Streit. Mal kurz nicht über den Minimalkonsens nachdenken, Aspekte schärfen. Argumente öffentlich prüfen!

    Identität durch Güte, nicht durch Raum

    Es wurde schon so viel darüber geschrieben und gesagt, dass man es nicht mehr ansprechen will. Dieses Geschlecht, diese Rasse oder Ethnie, dieser Dialekt und diese Religion, dieser Akzent, dieser Musikgeschmack, diese Lebensart, das alles sind Teile, aber doch nicht die Basis der persönlichen Identität. Vermutlich wird die Menschheit eher reicher sein, wenn sie einen Identitätsbegriff pflegt, der bei uns als mündigen Menschen anfängt. Diese Diskussion ist beeindruckend lächerlich, wenn sie vom Weltall aus verfolgt werden würde. Ein Identitätsbegriff, der zunächst als Prämisse die Heimat auf diesem Planeten annimmt und nach dem guten Leben und Zusammenleben von allem forscht wäre zumindest einer, mit dem Europa mal anfangen könnte.

    Wo, wenn nicht hier?

    Und am besten zeitnah. Dann gäbe es vermutlich weniger Kriege und schnellere Wertschätzung für den Club of Rome.