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    MisterEde · angelegt
     

    Hallo JonathanEuropean Republic ,

    bitte Kontext beachten! „UK draußen“ bezieht sich nicht auf die EU, sondern lediglich auf den Gedanken des Zinsausgleichs (der wäre nämlich eine Sache der Eurozone).

    „Bestenfalls mit einem Grundeinkommen, das die Rente obsolet macht und jungen Menschen die Ruhe und den Freiraum gibt, ihr Können zu entfalten.“

    Dann würde ich vorschlagen, Sie verändern einfach das deutsche Sozialversicherungssystem. Dafür braucht es weder die EU noch andere Länder. Allgemein bin ich auch bei Ihnen, dass die (deutsche) Sozialversicherung sich verändern muss, ob wir damit dann aber dasselbe meinen, wenn es konkreter wird, weiß ich nicht.

    „man sollte dies doch eher vom Ziel her denken“

    Das Problem, wenn man allgemein und vom Ziel her formuliert, dann sagen alle, dass sie eine bessere Welt wollen, selbst Kommunisten, Nazis oder Salafisten. Man muss es also schon konkret machen. Und ich habe anhand eines Punktes, ich habe noch mehr, recht konkret benannt, warum ich eine europäische Arbeitslosenversicherung für keine gute Idee halte, sondern einen automatischen Zinsausgleich in der Eurozone befürworte.

    1. Eine Sozialversicherung für die ganze EU muss dann auch demokratisch bzw. parlamentarisch eingebunden werden, das Europaparlament aber eine zu schwache Rolle hat. Es könnte das System dann z.B. nicht mal eigenständig verändern oder vielleicht ausbauen.
    2. Eine europäische Arbeitslosenversicherung nach neoliberalen Kriterien zu gestalten, und das wäre bei der heutigen politischen Konstellation wohl der Fall, halte ich für kontraproduktiv. Die, die den Artikel hier geschrieben haben, wollen das freilich nicht, aber das ändert nichts an der Gefahr, dass es dann doch so kommt.
    3. Außerdem glaube ich, dass ein solches Vorhaben zurzeit populistisch eher gegen die EU verwendet werden würde. In Großbritannien oder bei Le Pen hieße es dann, jetzt wollen die auch noch an unsere Sozialkassen ran und Geld rausziehen.
    4. Ein vierter Punkt ist ja im Vorkommentar auch schon angeklungen. Eine Arbeitslosenversicherung ist tendenziell für die EU gedacht, also auch Großbritannien müsste mitmachen, was zurzeit eher unrealistisch ist.

    Umgekehrt:
    1. Ein Zinsausgleich könnte von der Eurogruppe beschlossen werden und bräuchte außer einer einmaligen Zustimmung nationaler Parlamente als purer Mechanismus keine ausgedehnte parlamentarische Kontrolle.
    2. Ein solcher Zinsausgleich bedeutet keine Be- oder Entlastungen einzelner Personen oder Personengruppen, weil nur auf staatlicher Ebene ein allgemeiner Ausgleich stattfindet.
    3. Gegenkräfte würde es zwar auch geben, allerdings ist es schwerer so etwas zu nutzen, wenn niemand direkt und persönlich betroffen ist.
    4. Und nachdem nur die Eurozone von einem solchen Zinsausgleich betroffen wäre, entfällt auch das Problem mit Großbritannien, weil das ja eh nicht dabei ist.

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    MisterEde · angelegt
     

    Hallo Jonathan European Republic ,

    bitte Kontext beachten! „UK draußen“ bezieht sich nicht auf die EU, sondern lediglich auf den Gedanken des Zinsausgleichs (der wäre nämlich eine Sache der Eurozone).

    „Bestenfalls mit einem Grundeinkommen, das die Rente obsolet macht und jungen Menschen die Ruhe und den Freiraum gibt, ihr Können zu entfalten.“

    Dann würde ich vorschlagen, Sie verändern einfach das deutsche Sozialversicherungssystem. Dafür braucht es weder die EU noch andere Länder. Allgemein bin ich auch bei Ihnen, dass die (deutsche) Sozialversicherung sich verändern muss, ob wir damit dann aber dasselbe meinen, wenn es konkreter wird, weiß ich nicht.

    „man sollte dies doch eher vom Ziel her denken“

    Das Problem, wenn man allgemein und vom Ziel her formuliert, dann sagen alle, dass sie eine bessere Welt wollen, selbst Kommunisten, Nazis oder Salafisten. Man muss es also schon konkret machen. Und ich habe anhand eines Punktes, ich habe noch mehr, recht konkret benannt, warum ich eine europäische Arbeitslosenversicherung für keine gute Idee halte, sondern einen automatischen Zinsausgleich in der Eurozone befürworte.

    1. Eine Sozialversicherung für die ganze EU muss dann auch demokratisch bzw. parlamentarisch eingebunden werden, das Europaparlament aber eine zu schwache Rolle hat. Es könnte das System dann z.B. nicht mal eigenständig verändern oder vielleicht ausbauen.
    2. Eine europäische Arbeitslosenversicherung nach neoliberalen Kriterien zu gestalten, und das wäre bei der heutigen politischen Konstellation wohl der Fall, halte ich für kontraproduktiv. Die, die den Artikel hier geschrieben haben, wollen das freilich nicht, aber das ändert nichts an der Gefahr, dass es dann doch so kommt.
    3. Außerdem glaube ich, dass ein solches Vorhaben zurzeit populistisch eher gegen die EU verwendet werden würde. In Großbritannien oder bei Le Pen hieße es dann, jetzt wollen die auch noch an unsere Sozialkassen ran und Geld rausziehen.
    4. Ein vierter Punkt ist ja im Vorkommentar auch schon angeklungen. Eine Arbeitslosenversicherung ist tendenziell für die EU gedacht, also auch Großbritannien müsste mitmachen, was zurzeit eher unrealistisch ist.

    Umgekehrt: 1. Ein Zinsausgleich könnte von der Eurogruppe beschlossen werden und bräuchte außer einer einmaligen Zustimmung nationaler Parlamente als purer Mechanismus keine ausgedehnte parlamentarische Kontrolle. 2. Ein solcher Zinsausgleich bedeutet keine Be- oder Entlastungen einzelner Personen oder Personengruppen, weil nur auf staatlicher Ebene ein allgemeiner Ausgleich stattfindet. 3. Gegenkräfte würde es zwar auch geben, allerdings ist es schwerer so etwas zu nutzen, wenn niemand direkt und persönlich betroffen ist. 4. Und nachdem nur die Eurozone von einem solchen Zinsausgleich betroffen wäre, entfällt auch das Problem mit Großbritannien, weil das ja eh nicht dabei ist.