„Natürlich, die Finanzmärkte verstanden bis 2008 die Eurozone nicht“
Dann wäre es nur gerecht, wenn eben diese Finanzmärkte über Schuldenschnitte die Kosten tragen und nicht die Bürger, die keinen Einfluss auf die Kreditvergabe der Banken hatten.
„Sie hätten Griechenland auch alle Schulden komplett erlassen können. Ohne Reformen wäre Greichenland 5 Jahre später schon wieder pleite.“
Ohne Reformen ja, aber die gab es ja durchaus. Das griechische Defizit ist massiv zurückgegangen und besteht heute im Wesentlichen nur noch aus den Zinskosten. Würden die Verbindlichkeiten und damit die Zinskosten in Gänze wegfallen, wäre Griechenland schon jetzt mit einem ausgeglichenen Haushalt in einer guten Ausgangslage um zu gesunden.
„auch Deutschland hat im Zuge seiner (Hartz 4) Struktutreformen die Defizitgrenze gerissen. So what?“
Nichts anderes sagt Syriza auch. So what?
„Im Übrigen tun die Links-Naiven immer so, als hätte Deutschland nichts besseres zu tun als ach so arme Griechen zu quälen, aus Jux und Dollerei.“
Falsch. Den Eindruck vermitteln nur Menschen, die das Prinzip des Binnenmarktes und die damit einhergehende Problematik nicht verstehen. Wenn Deutschland die Löhne drückt, Luxemburg seine Steuern senkt und Irland sein Datenschutzniveau niedrig hält, dann geschieht das nicht zum Spaß, sondern weil diese Länder ihren nationalen Vorteil suchen. Auf diese Weise spielen sich die Staaten aber gegeneinander aus und insgesamt entstehen in ganz Europa große Wohlstandsverluste durch Unternehmen, die keine Steuern zahlen, eine Abwärtsspirale bei den Löhnen oder aufgeweichten Datenschutz.