Lieber Bachmann,
vielen Dank für das Beispiel "Es kommen nicht nur Roma, es kommen auch Akademiker". Auch dies ist ein hervorragendes Beispiel für den Einfluss der Sprache auf unsere Weltbilder. Es zeigt auf, wie weit sich die durch Sprache geprägten Weltbilder bereits verfestigt haben. Der von Ihnen zitierte Markus End beschreibt dies nicht umsonst so passend: "Hochqualifizierte Roma, die es selbstverständlich auch gibt, kennt die Debatte nicht, weil sie nicht ins Bild passen.".
Das Beispiel ist in dieser Form allerdings nicht mehr auf der heute.de-Seite zu finden.
Wie ich bereits in meinem Beitrag geschrieben habe, ist die Reflexion über den Sprachgebrauch nicht unbedingt selbstverständlich - und das gilt sowohl für den Sprachrezipienten als auch den Sprachproduzenten. Über die eigentlichen Intentionen von Sprachverwendern lässt sich deshalb ab einem gewissen Punkt auch nur noch mutmaßen.
Aber unabhängig von eventuellen Intentionen hat Sprachgebrauch eben Auswirkungen auf "die Sicht der Dinge", wie die gegenwärtige Debatte mehr als deutlich aufzeigt.