Hallo Kippenberg, Du bist ein Komiker. Nichts bekommen ausser 80 Millarden Euro!
Aber lassen wir mal die Polemik. Die Analyse ist doch mittlerweile Konsens: - der Euro ist in dieser Form nicht fertig - Griechenland in dieses Gebilde aufzunehmen war noch einmal extra-fahrlässig. Geschenkt. Alle Bemühungen und Gedanken müssen sich doch jetzt auf die Zukunft richten. Da frage ich mich, warum die Politik so zögerlich ist, eine echte, breite Euroreform-Debatte zu führen, die zum Beispiel Herr Renzi fordert. Vorschläge gibt es zuhauf, in jede erdenkliche Richtung - von der europäisch legitimierten Transferunion bis zum harten, rein national ausgerichtetem Staatsinsolvenz-Regime. Es wird Zeit gekauft und noch mehr Zeit und noch mehr. Aber wofür? Warum verplempern wir diese sehr sehr teure Zeit? Sie kostet Millarden pro Woche.
Für mich gibt es zwei Erklärungen: - die Regierungen warten auf eine günstige Konstellation, in der ein neuer Eurostaat zu machen ist (zum Beispiel lieber ohne Griechenland und wenn UK nicht mehr als Bremsklotz dazwischen funkt) - oder das persönliche Interesse der Akteure (Merkels, Schäubles usw.) ist nicht stark genug, um diesen Wandel mit all seinen politischen Risiken den Menschen zuzumuten. Ihr Versagen würde nur Historikern und auch nur einigen auffallen, in Hundert Jahren, sie schaffen es, mit dem bisherigen Kleinklein beliebt zu bleiben, wiedergewählt zu werden oder einen passablen Abgang hinzulegen. - hat noch jemand Erklärungen?