Ich bin davon überzeugt, Doro, dass jene MitbürgerInnen, die nach Deutschland kommen dies vor allem aufgrund der wirtschaftlichen Lage tun - für Gastfreundlichkeit und kulturelle / religiöse Offenheit sind wir nicht zwingend weltweit bekannt. Zudem kommen Interessierte selbstverständlich wegen unserer gut organisierten Bürokratie, einer verlässlichen Beamtenstruktur, wegen Gesundheitsfürsorge und sozialer Absicherungen, bestimmt. Wegen der guten Bildungschancen wird kaum jemand sich überlegen die deutsche akademische Landschaft zu bemühen, auch diese Zeiten haben sich überholt.

Ich gebe zu, im Vergleich zum breiten europäischen Umfeld (Skandinaven mal ausgenommen), im Vergleich zu globalen Nachbarn lebt es sich in Deutschland ziemlich frei und selbstbestimmt - vor allem sorglos. Diese Form der Sorglosigkeit ist eines der größten Vermächtnisse der Bundeskanzlerin (und Helene Fischers). Sie suggeriert uns Ordnung im Chaos, einen klaren Kopf und einen starken Willen, sie 'macht das schon'. Sorglosigkeit ist gemütlich, aber vor allem ist sie gefährlich. Sie verhindert kritisches Denken und Progression, sie verhindert aktive Teilhabe, Reflexion und Alternativen.

Torsten Albis sorgt sich nicht mehr – und Angela Merken ist alternativlos. Das macht diese Periode so gefährlich. Wir stagnieren.