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    MisterEde · angelegt
     

    Hallo Mayte

    Jede nationale Politik in Europa ist absolut nationalistisch.

    Das mag heute womöglich zutreffen, aber über lange Jahre waren die nationalen Interessen (vielleicht auch nur die Interessen nationaler politischer und wirtschaftlicher Eliten) soweit gleichgerichtet, dass sich daraus automatisch ein gemeinsames europäisches Interesse ergab. Vielleicht gab es aber auch einfach ein anderes Verständnis von der Notwendigkeit eines europäischen Miteinanders aus der Erfahrung heraus, wie ein Gegeneinander aussieht.

    Ein kritischer Diskurs über ein Für und Wider dieser weiteren Integrationsschritte hat nie stattgefunden.

    Das stimmt vielleicht in Deutschland, aber man denke an die Referenden in manchen EU-Ländern zu den angestrebten neuen EU-Verträgen 2005. Und sofern man die gemeinsame Währung Euro auch als Integrationsschritt betrachtet, kann man ja nicht sagen, dass dieser Schritt hierzulande nicht ausgiebig diskutiert wurde.

    Man war entweder für Europa oder dagegen.

    Nun ja, entweder man ist für die europäische Integration (Union, SPD, Grüne – in Teilen die Linken) oder dagegen (AfD, NPD). Die Frage, die sich danach stellt, ist aber, wie genau die Integration aussehen soll.
    Ich kann also die Vorschläge Schäubles ablehnen und dennoch die europäische Integration befürworten, ohne deshalb schizophren sein zu müssen.

    Ich bin dennoch eine überzeugte Europäerin und glaube, dass ein demokratischeres Europa möglich ist.

    Ich auch! Allerdings halte ich das aktuelle Spitzenpersonal der EU für ungeeignet, um diese Integration so voranzubringen, wie ich mir die europäische Integration erhoffe. Selbiges gilt für die aktuellen deutschen Spitzenpolitiker. Möglicherweise ändert sich meine Meinung, wenn z.B. die Bundesregierung ihr Handeln grundlegend überdenkt. Zurzeit sehe ich hierfür aber leider keine Anzeichen.