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Hallo Hanna-Lena Neuser,
danke für das Thema! Deine Frage ist sehr breit gestellt und ich habe das Gefühl, dass kaum etwas mehr unter Dauer-Reform-Druck ist als das Bildungssystem. Alle haben ständig etwas daran auszusetzen. Nicht praxis-orientiert genug, zu praxis-orientiert. Nicht indivudell genug, zu wenig allgemeinbildend. Wir brauchen dieses neue Fach und dieses und das auch noch...und so weiter.
Ich beneide Lehrer und Dozenten nicht um den Dauerbeschuss von Eltern, Politikern, Wirtschaftsvertretern...
Aber weil du die Reformation ansprichst. Hier ein paar Thesen :):
hört endlich auf unnützes Wissen zu vermitteln! Bitte! In der Digitalen Gesellschaft können wir alles nachschlagen. Das was wir brauchen, werden wir uns im Beruf sowieso aneignen. Also muss der Fokus für mich immer auf dem Lernen lernen liegen, auf Bewältigungs-Strategien sozusagen! Auf der Emanzipation des Einzelnen. Gelernt werden muss, wie ich mich zurechtfinde, kritisch denke, wie ich im Team kooperiere, wie ich Dinge strukturiere, wie ich recherchiere und mir aneigne, all diese ganzen Meta-Skills! Die einzelne Latein-Vokabel ist sowieso super schnell wieder vergessen!
Das Diktat der Wirtschaft darf nicht für die gesamte Bildung gelten! Ganz ehrlich, ich finde es zum Kotzen, wenn ich eine Uni betrete und mir erstmal eine goldene Tafel entgegen prangt, mit all den Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfern, die hier irgendeinen Hörsaal-Beamer gespendet haben. Bildung ist Gemeinwohl! Ebenso schlecht wird mir bei dem ganzen Drittmittel-Gelechze. Manche Fachbereiche empfangen Unternehmenslenker wie Götter, denen es zu huldigen gilt. Diese Bettelei und Speichelleckerei ist widerlich. Entschuldigt den Ausfall, aber das kocht schon länger in mir. Habe da bestimmte Erlebnisse. Bitte überlasst die durchökonomisierte Bildung den Privat-Unis. Da sollen sich alle finden, denen Bildung eigentlich egal ist und ihr Bankkonto das allerwichtigste im Leben!
Bildung soll für mich die Horizontale stärken. Was können wir als Generation an Talenten, Energien, Ideen zusammenschmeißen? Wie werden wir uns bewusst, was wir eigentlich alles drauf haben, erst Recht, wenn wir mit den anderen zusammenarbeiten, statt mit ihnen um die beste Note und den nächsten Job konkurrieren? Das muss die Frage sein. Nicht das ewige Buckeln und Anpassen an Autoritäten da oben und die Erfordernisse des Arbeitsmarktes. Ich würde selbst als Arbeitgeber immer den selbstständigen emanzipierten kooperierenden Menschen einstellen, nicht den angepassten, verängstigten, völlig verquer motivierten (Gehalt, Sicherheit, Karriere um der Karriere willen) nazistischen Ego-Shooter!
Das alles ist ein Geist. Wie der an Schulen und Unis herrschen kann, weiß ich nicht. Es gibt ihn bestimmt hier und da.
Emil
3 Thesen (statt 95)
Hallo Hanna-Lena Neuser, danke für das Thema! Deine Frage ist sehr breit gestellt und ich habe das Gefühl, dass kaum etwas mehr unter Dauer-Reform-Druck ist als das Bildungssystem. Alle haben ständig etwas daran auszusetzen. Nicht praxis-orientiert genug, zu praxis-orientiert. Nicht indivudell genug, zu wenig allgemeinbildend. Wir brauchen dieses neue Fach und dieses und das auch noch...und so weiter.
Ich beneide Lehrer und Dozenten nicht um den Dauerbeschuss von Eltern, Politikern, Wirtschaftsvertretern...
Aber weil du die Reformation ansprichst. Hier ein paar Thesen :):
hört endlich auf unnützes Wissen zu vermitteln! Bitte! In der Digitalen Gesellschaft können wir alles nachschlagen. Das was wir brauchen, werden wir uns im Beruf sowieso aneignen. Also muss der Fokus für mich immer auf dem Lernen lernen liegen, auf Bewältigungs-Strategien sozusagen! Auf der Emanzipation des Einzelnen. Gelernt werden muss, wie ich mich zurechtfinde, kritisch denke, wie ich im Team kooperiere, wie ich Dinge strukturiere, wie ich recherchiere und mir aneigne, all diese ganzen Meta-Skills! Die einzelne Latein-Vokabel ist sowieso super schnell wieder vergessen!
Das Diktat der Wirtschaft darf nicht für die gesamte Bildung gelten! Ganz ehrlich, ich finde es zum Kotzen, wenn ich eine Uni betrete und mir erstmal eine goldene Tafel entgegen prangt, mit all den Unternehmensberatungen und Wirtschaftsprüfern, die hier irgendeinen Hörsaal-Beamer gespendet haben. Bildung ist Gemeinwohl! Ebenso schlecht wird mir bei dem ganzen Drittmittel-Gelechze. Manche Fachbereiche empfangen Unternehmenslenker wie Götter, denen es zu huldigen gilt. Diese Bettelei und Speichelleckerei ist widerlich. Entschuldigt den Ausfall, aber das kocht schon länger in mir. Habe da bestimmte Erlebnisse. Bitte überlasst die durchökonomisierte Bildung den Privat-Unis. Da sollen sich alle finden, denen Bildung eigentlich egal ist und ihr Bankkonto das allerwichtigste im Leben!
Bildung soll für mich die Horizontale stärken. Was können wir als Generation an Talenten, Energien, Ideen zusammenschmeißen? Wie werden wir uns bewusst, was wir eigentlich alles drauf haben, erst Recht, wenn wir mit den anderen zusammenarbeiten, statt mit ihnen um die beste Note und den nächsten Job konkurrieren? Das muss die Frage sein. Nicht das ewige Buckeln und Anpassen an Autoritäten da oben und die Erfordernisse des Arbeitsmarktes. Ich würde selbst als Arbeitgeber immer den selbstständigen emanzipierten kooperierenden Menschen einstellen, nicht den angepassten, verängstigten, völlig verquer motivierten (Gehalt, Sicherheit, Karriere um der Karriere willen) nazistischen Ego-Shooter!
Das alles ist ein Geist. Wie der an Schulen und Unis herrschen kann, weiß ich nicht. Es gibt ihn bestimmt hier und da.