1-1 von 1
Sortieren:
    1
    Jens Best · angelegt
     

    Die Politik und die Gesellschaft Israels ist in der Ära Netanyahu rapide entsolidarisiert worden und massiv nach rechts außen gerutscht. Kritische Israelis müssen mit gewalttätigen Angriffen rechnen, wenn sie von ihrem demokratischen Recht Gebrauch machen, Kritik und Alternativen öffentlich zu diskutieren.

    Netanyahu und die ebenso oder noch schlimmeren weiteren Führungsgestalten dieser und der letzen Wahlperiode wie Bennett oder Lieberman sind eine Gefahr für ein friedliches und demokratisches Israel.

    Das muss in aller Deutlichkeit benannt werden.

    Diesen November jährt sich die Ermordung Rabins zum zwanzigsten Mal. Netanyahu stand einen Tag vor der Ermordung an vorderster Front einer Demonstration, auf der ein Sarg getragen wurde, auf dem u.a. Rabins Name stand.

    Der Brandstifter ist Premierminister. Israel hat sich ins Abseits verabschiedet.

    Als regelmässiger Leser der Haaretz sehe ich aktuell sehr schwarz für Israel, denn das rechtsextreme Gift ist tief in die Gesellschaft eingedrungen in den letzten beiden Jahrzehnten.

    Die täglichen Verbrechen Israels werden mittlerweile völlig ausgeblendet aus der Berichterstattung. Die strukturelle Apartheid und die psychologisch und physisch gewalttätige Besatzung sind Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

    Wer solche Fakten als antisemtisch versucht zu brandmarken, verschliesst die Augen vor der heutigen Realität.

    Als jemand, der lange in Israel gelebt hat und der sich als Deutscher immer der besonderen Verantwortung der Deutschen gegenüber Israel und gegenüber aller systemischen Ungerechtigkeit in der Welt bewusst war, kann ich nur dafür plädieren, die Kritik an der politischen und gesellschaftlichen Mainstream-Realität Israels noch wesentlich deutlicher zu formulieren.