Geehrter Herr Barfuss,
Ihr Beitrag ist anspruchsvoll zu lesen, regt aber zum Nachdenken an.
Nur einen Punkt will ich herausgreifen: Ich glaube nicht, dass "die christliche Theologie...aus der Kontrastierung der Welt mit einem fiktiven Idealzustand eine Falschheit dieser Welt, die so grundsätzlich ist, dass sie nur durch eine Apokalypse zu beheben ist", konstruiert.
Hingegen: Das "verlorene Paradies" leuchtet durch. "Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch" Lukas 17,21 Im Glauben: Gottes Schöpfung ist grundsätzlich gut (1. Mose 1,31) In der Liebe als geglückte Beziehung (I. Kor. 13) In der Hoffnung: Hoffnungszeichen wie Frieden, Versöhnung punktuell wieder hergestellt zu haben, lassen positiv denken und positiv auf die Zukunft hinarbeiten. Davon gibt es unzählige Geschichten im Alten und im Neuen Testament.
Die Apokalypse als letztes Buch der Bibel ist nicht die Mitte der Schrift und ist nicht Ausdruck ihres Lebensgefühls. Bis heute ist strittig, ob sie überhaupt in den Kanon gehören dürfte.
Im Judentum wie im Christentum: der Mensch soll und darf jetzt schon glücklich sein.