Zeitgeist der Teilhabe
Lieber Felix!
um rauszukommen aus dem Bashing halte ich Teilhabe-Erfahrungen für extrem wichtig. Und ich bin da ganz hoffnungsfroh, wenn ich mir zum Beispiel ansehe wie Kindergärten heute gestaltet werden. Mit Kinderparlamenten und ganz vielen Gruppen-Entscheidungen, gemeinsamen Gestaltungen. Mein Kindergarten war dagegen die reine Diktatur! Mit Befehl zum Mittagsschlaf, egal wie aufgedreht man auch war :)
Überhaupt sehe ich immer mehr Nachbarschaftsprojekte und lokale Gemeinschaften, Publixphere ist ja auch sowas in der Art (eine Partizipationsplattform und ein sozialer Prozess), vielleicht achte ich nur deshalb vermehrt drauf :). Also ich fände es großartig, wenn heute die gemeinsame Gestaltung mehr simuliert, geübt und praktiziert wird als noch vor zehn, zwanzig Jahren, so steigt auch das Verständnis für PolitikerInnen. Jede/r sollte selbst Meinungsfindungsprozesse erleben und auch mal Entscheidungen deligiert bekommen, um zu wissen, wie das ist. Strukturelle Partizipations-Ungleichgewichte gehören natürlich genauso reflektiert (siehe MisterEde).
Auch direktdemokratische Elemente können sehr heilsam sein, wie jetzt das Olympia-Referendum in Hamburg. Irgendwann muss sich das IOC mal ernsthaft fragen, warum "der olympische Gedanke" nicht mehr bei allen verfängt, warum so viele Menschen genug davon haben (vom Geschacher? Vom Doping? Vom Kommerz? Vom Gigantismus? Von der Toleranz gegenüber Schurkenstaaten?). Das führt zum Wettbewerb der Ideen, zur Erneuerung. Irgendwelche Funktionäre und Sponsoren Sponoren können sich eben nicht darauf ausruhen, dass ihre Spiele einfach so begeistern.
Grüße! Alex