Hallo miracle,
„ sind wir Populisten, wenn wir europa als elitenprojekt und den eu-bürger als unmündig bezeichnen“
Wenn man es so absolut und allgemein macht, ist das sicherlich ziemlich populistisch. Etwas anderes ist es aber, wenn ich z.B. in einem Artikel erläutere, wie der Aufbau der EU zu einer Machtverschiebung von Parlamenten zu Regierungen in der EU führt und dass damit die Gewaltenteilung ausgehöhlt wird.
Ich hatte hier auch mal angesprochen, dass ich die Kritik an der Troika als relativ populistisch empfunden habe. Spätestens seit letztem Jahr wurde ja auch deutlich, dass nicht die Troika das letzte Wort hat, sondern eben die Eurogruppe. Die Kritik hätte sich also von Anfang an eigentlich gegen das Gremium der Eurogruppe richten müssen bzw. gegen die maßgeblichen Befürworter des Sparkurses in der Eurozone. Es war allerdings wohl wesentlich leichter, gegen die anonyme Troika Stimmung zu machen.
Man sollte sich aber auch darüber im Klaren sein, dass der Vorwurf des Populismus auch gerne bei berechtigter und fundierter Kritik von den Kritisierten erhoben wird, weil es einfach ein sehr leichter Weg ist, um der inhaltlichen Auseinandersetzung mit solchen Kritikpunkten aus dem Weg zu gehen.
Kurz gesagt: Man muss sich nicht jeden Schuh anziehen!