Definitiv Schulz! Obwohl beide potentiellen Kandidaten überzeugte Europäer sind und uns wohl gut nach Außen 'verkaufen' würden, glaube ich, dass Martin Schulz der bessere von beiden ist. Vielleicht mag er nicht so viel Charme wie Juncker haben (welchen ich bislang über die Medien allerdings auch nicht wirklich mitbekommen habe), aber er steht meiner Meinung nach für die Werte, die ein geeintes Europa braucht. Nur wenn auch in der Kommission jemand das Sagen hat, der (oder die...) sich um den sozialen Zusammenhalt Europas kümmert, fallen wir nicht auseinander.

Auch Kommissionspräsidenten müssen eine politische Agenda haben. Es geht nicht nur um die Vermittler- oder Repräsentationsrolle. Die Person, die so wichtig ist, muss auch ein Standing haben. Und das traue ich Herrn Juncker nach seiner Abhöraffaire und seinem Möglichen Alkoholismus nicht zu.

Martin Schulz hat als EP-Präsident allerdings schon unter Beweis gestellt, dass er eine starke Persönlichkeit ist, die sich nicht so einfach von den Regierungschefs der EU-Länder unterbuttern lässt. Er sitzt seit Jahren im Europäischen Parlament und agiert nicht nur auf der Ebene der Staatschefs, wie es Junker meist tat. Er steht noch mehr als für ein demokratisches Europa und würde das Parlament nicht so schnell übergehen, wie es unter Barroso momentan noch geschieht. Geheimverhandlungen wie bei ACTA oder TTIP kämen dann hoffentlich nicht ganz so häufig vor.