Es freut mich natürlich, dass Ihnen diese Utopie gefällt. Ich finde auch das was Sie hier schreiben gut, allerdings kann ich es eben nicht vollständig einordnen. Gerade das gefällt mir an der Europäischen Republik, dass Guérot bei ihrem Vortrag auf der republica auch den Punkt der wirtschaftlichen Ausrichtung kurz angesprochen hat.

Und wenn hier das mit dem „Teilen“ erwähnt wird – klar Car-Sharing ist top – muss ich schon auch an Uber und Co. und die vollständige Ökonomisierung des Lebens denken. Oder wenn ich z.B. in meinem Text von einem Gesundheitswesen spreche, das niemanden ausschließt, dann bin ich eben strikt gegen eine neoliberale Gestaltung im Sinne von „jeder soll selbst entscheiden und die Reichen steigen dann einfach aus dem Solidarmodell aus“. Oder auch der Punkt der Chancengerechtigkeit ist mit streng neoliberalen Gesellschafts- oder Wirtschaftsmodellen schwer vereinbar, weil eben nur durch staatliche Eingriffe die von Geburt aus unterschiedlichen Lebenschancen ein wenig ausgeglichen werden können (in Deutschland z.B. durch die Schulpflicht oder mit BAfög).

Daher ist für mich die Frage nach dem Neoliberalismus oder allgemein nach den ökonomischen Zielvorstellungen wichtig, um nochmal auf diesen Punkt zurückzukommen.

Beste Grüße, Mister Ede