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Hallo Doro!
mag sein, dass ich hier gerade als Digital-Europa-Evangelist und Euphoriker unterwegs bin, aber an Pessimismus, Risiko-Aversion. Mutlosigkeit und Fatalismus haben wir schon genug in der Debatte oder?
Das vereinte Europa selbst war eine utopische Vorstellung, ein absolut unrealistischer Wahnsinn, noch 1914, noch 1942. Jedenfalls wir können hier sitzen und uns alle Träume abschminken, zum Fernziel erklären und auf Godot warten, oder wir können anfangen, an der Realisierung unserer Träume zu arbeiten. So haben das die GestalterInnen unser heutigen Bundesrepublik und unserer heutigen EU (die nicht perfekt aber doch schon gut ist) auch getan. Es ist #UnsereZeit.
Und dass die Menschen schlecht sind - ich weiß nicht. Für mich hat Politik die Aufgabe einen Rahmen zu schaffen, der es den Menschen erlaubt, gut zu sein.
Und was die Vielfalt betrifft. Ich wüsste nicht, wie ein gemeinsames Staatswesen, zum Beispiel gemeinsame Sozialversicherungssysteme und transnationale Wahlen die Vielfalt in Europa bedrohen. Hat die Bundesrepublik das bayrische Brauchtum zerstört, oder die Hamburger Fischkopp-Kultur?
Wenn wir uns an die nationale Kultur klammern, was ja unser gutes Recht ist, dann sollten wir schon genau sagen, wodurch diese eigentlich in Gefahr gerät. Was die Werte betrift, so teilen wir in der EU schon die Grundsätzlichen. Die EU-Grundrechte-Charta: "Würde des Menschen, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Bürgerrechte und justizielle Rechte" ist doch das Grundgesetz in Grün, etwas überspitzt formuliert.
Auch die meisten Politikfelder werden schon auf EU-Ebene abgesteckt. Was hat denn der Bundestag noch alleine zu entscheiden? Das Betreuungsgeld? Die PKW-Maut.. ach nein, die verstößt ja gegen EU-Recht.
Und wovor müssen wir eigentlich ständig so viel Angst haben? Ich kenne kein Modell von EU-Staatlichkeit, das die Vielfalt in Europa nicht garantieren, ja sogar abfeiern würde.
Ich kann verstehen, dass man sich in Transformationszeiten an dem festhält, was man hat. Das Ding ist nur, dass europäische Kooperation und Kollaboration gerade in Transformationszeiten die besten Chancen zur Krisenbewältigung bieten könnte.
Was mich mittlerweile wirklich nervt: wie in der öffentlichen Debatte a la Hart aber fair unsere längst europäisierte Lebensrealität konsquent verdängt wird. Da wird immer noch ein deutsches Lagerfeuer simuliert, an dem wir uns nun alle erwärmen sollen. Mag sein, dass es das 50+Publikum nicht anders will, nicht anders ertragen würde. Das heißt aber nach lange nicht, dass die Jüngeren da noch mitmachen müssen, wenn sie im Netz ein europäisches Lagerfeuer anzünden können.
Alexander Wragge
Wovor genau haben wir so viel Angst?
Hallo Doro! mag sein, dass ich hier gerade als Digital-Europa-Evangelist und Euphoriker unterwegs bin, aber an Pessimismus, Risiko-Aversion. Mutlosigkeit und Fatalismus haben wir schon genug in der Debatte oder?
Das vereinte Europa selbst war eine utopische Vorstellung, ein absolut unrealistischer Wahnsinn, noch 1914, noch 1942. Jedenfalls wir können hier sitzen und uns alle Träume abschminken, zum Fernziel erklären und auf Godot warten, oder wir können anfangen, an der Realisierung unserer Träume zu arbeiten. So haben das die GestalterInnen unser heutigen Bundesrepublik und unserer heutigen EU (die nicht perfekt aber doch schon gut ist) auch getan. Es ist #UnsereZeit.
Und dass die Menschen schlecht sind - ich weiß nicht. Für mich hat Politik die Aufgabe einen Rahmen zu schaffen, der es den Menschen erlaubt, gut zu sein.
Und was die Vielfalt betrifft. Ich wüsste nicht, wie ein gemeinsames Staatswesen, zum Beispiel gemeinsame Sozialversicherungssysteme und transnationale Wahlen die Vielfalt in Europa bedrohen. Hat die Bundesrepublik das bayrische Brauchtum zerstört, oder die Hamburger Fischkopp-Kultur?
Wenn wir uns an die nationale Kultur klammern, was ja unser gutes Recht ist, dann sollten wir schon genau sagen, wodurch diese eigentlich in Gefahr gerät. Was die Werte betrift, so teilen wir in der EU schon die Grundsätzlichen. Die EU-Grundrechte-Charta: "Würde des Menschen, Freiheit, Gleichheit, Solidarität, Bürgerrechte und justizielle Rechte" ist doch das Grundgesetz in Grün, etwas überspitzt formuliert.
Auch die meisten Politikfelder werden schon auf EU-Ebene abgesteckt. Was hat denn der Bundestag noch alleine zu entscheiden? Das Betreuungsgeld? Die PKW-Maut.. ach nein, die verstößt ja gegen EU-Recht.
Und wovor müssen wir eigentlich ständig so viel Angst haben? Ich kenne kein Modell von EU-Staatlichkeit, das die Vielfalt in Europa nicht garantieren, ja sogar abfeiern würde.
Ich kann verstehen, dass man sich in Transformationszeiten an dem festhält, was man hat. Das Ding ist nur, dass europäische Kooperation und Kollaboration gerade in Transformationszeiten die besten Chancen zur Krisenbewältigung bieten könnte.
Was mich mittlerweile wirklich nervt: wie in der öffentlichen Debatte a la Hart aber fair unsere längst europäisierte Lebensrealität konsquent verdängt wird. Da wird immer noch ein deutsches Lagerfeuer simuliert, an dem wir uns nun alle erwärmen sollen. Mag sein, dass es das 50+Publikum nicht anders will, nicht anders ertragen würde. Das heißt aber nach lange nicht, dass die Jüngeren da noch mitmachen müssen, wenn sie im Netz ein europäisches Lagerfeuer anzünden können.