In der Debatte zur Flüchtlingspolitik sind die europäischen Außengrenzen zentral. Zunächst sollten wir uns daher die Frage stellen, wie wir mit Flüchtlingen umgehen, die an diese Außengrenze kommen.

Der tödliche Widerspruch der europäischen Flüchtlingspolitik, dass Flüchtlinge an den offiziellen Grenzen abgewiesen werden, aber nach teurer, riskanter und irregulärer Reise de facto einen Schutzanspruch erhalten, muss auf jeden Fall dringend aufgelöst werden. Insbesondere muss deshalb die Frage beantwortet werden, wie mit Flüchtlingen umgegangen werden soll, die aus sicheren Drittstaaten einreisen. Eine Möglichkeit wäre dabei, die Grenzen durch ein Rückführungsabkommen zu sichern und damit eine irreguläre Migration sinnlos zu machen.

Der EU-Türkei-Gipfel, geht daher in die richtige Richtung und die EU hat geradezu die Pflicht, diesen Balanceakt zu wagen. Nachdem nur bedingt Alternativen zur Ägäis-Route existieren, könnte die irreguläre Migration an den europäischen Außengrenzen durch ein Abkommen mit der Türkei tatsächlich eingedämmt werden. Ob der Balanceakt am Ende gelingt, kann man jetzt natürlich noch nicht sagen, aber zumindest einen Versuch ist es wert.