Wie ist mit der Islam-Angst umzugehen?

Es ist nun sehr sehr viel Schlaues zu lesen, zu allen Parteien, zum Rechtsruck, zur Fremdenfeindlichkeit, zu faktischen Ängsten, zu Strategien und Wählerwanderungen. Ich will da gar nichts groß hinzufügen. Stattdessen würde ich gerne wissen, welche Debatte in den kommenden Monaten und bis zur Bundestagswahl zu führen ist.

Über das AfD-Programm? Das lässt sich ja Punkt für Punkt machen. Aber interessiert das AfD-WählerInnen überhaupt?

Über Sigmar Gabriels Investitions-Träume?

Oder - und das finde ich am schwierigsten - soll die Islam-Debatte geführt werden, die die AfD offenbar zu planen scheint? Diese Frage finde ich besonders schwierig.

Bislang scheuten CDU/SPD/Grüne/Linke und FDP davor zurück, Flucht, Migration und Islam in der Debatte zu verknüfen. Dafür gibt es auch sehr gute Gründe, die Religion sollte keine Rolle spielen, wenn wir jemandem Asyl geben, der aus einem Bürgerkriegsland flüchtet.

Andererseits zeigen die Statistiken, dass zwischen 90 bis 95 Prozent der aktuellen AfD-WählerInnen (siehe jeweils den 2. Chart auf ARD.de), die Sorge teilen, "dass der Einfluss des Islam zu stark wird". Die Islam-Angst scheint mir auch ein ganz wesentlicher Grund für die Asylkritik in osteuropäischen Staaten zu sein. Und auf Youtube finden anti-islamische Hetzvideos übelster Sorte (Muslime werden als Schlangen entmenschlicht etc., ich verzichte auf die Verlinkung) ein Millionenpublikum (offenbar auch bei Trump-AnhängerInnen, verfolgt man die Kommentare).

Also muss diese Debatte doch geführt werden? Wie können diese Ängste abgebaut werden? Klare Ansagen? Pro-Glaubensfreiheit? Mehr Miteinander Reden? Begegnungen? Eine klares Eintreten der Politik für unsere MitbürgerInnen muslimischen Glaubens, für muslimische Deutsche und muslimische EU-BürgerInnen? Ich weiß es nicht.