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    Jens Best · angelegt
     

    Die Antwort ist mehrstufig.

    Ebene 1

    Es ist völlig egal, welche Sprache eine Religionsgemeinschaft während ihrer Rituale in Deutschland spricht. Es ist auch egal, ob diese Religion seit Jahrhunderten im deutschen Raum exisitiert oder erst gestern in Deutschland angekommen ist.

    Allein dieses Thema diskutieren zu wollen, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Aufklärung in Deutschland in weiten Teilen nicht verinnerlicht wurde.

    Ebene 2

    Eine Religionsgemeinschaft, die sich der Öffentlichkeit verschliesst und aus deren Richtung (Salafismus, Wahhabismus) bekannt ist, dass Elemente der Religion sich aktiv im Alltag über den Rechtsstaat stellen wollen, müssen beobachtet werden. Ein offene Gesellschaft, die nicht bereit ist, Mittel zu ergreifen, die ihre Verteidigung sicherstellt, ist bald keine offene Gesellschaft mehr.

    Die Überwachung solcher als Religionsgemeinde getarnten Orten, an denen gegen die freiheitliche Grundordnung planmässig agitiert und vorgegangen wird, ist ein notwendiges Übel und braucht ein gesetzliches Regelwerk, dass ihre Arbeit sinnvoll gestalten lässt und nicht unnötig verhindert.

    Wer sich durch Beobachter, die diese Aufgabe eingeschränkt fühlt, hat offensichtlich etwas zu verbergen.

    Man stelle sich vor es wäre eine durch eine Zeitreise in die Gegenwart versetzte Bauerngemeinde aus der Zeit der christlichen Ausdifferenzierung in Europa – auch dieser würde man ihren eigenen Raum gestatten, aber sicherstellen, dass dort nicht Hass gepredigt und Taten konspirativ vorbereitet werden.

    Ebene 3

    Die Ausbildung von Imanen und islamischen Religionslehrer und -lehrerinnen für den schulischen und außerschulischen Einsatz kann nicht in Ländern erfolgen, die nationalistisch-religionsextremistisch sind wie z.B. Türkei oder Pakistan.

    Entsprechend ist eine Ausbildung in Deutschland sicherzustellen, auch durch staatliche Förderung. Die Ahmadiyya-Gemeinden sind ein gutes Beispiel, eine konservativ-islamische Religionsgemeinschaft, die ihre Imane in Deutschland ausbildet und sich auch dem interreligiösen Diskurs und dem Diskurs in der offenen Gesellschaft stellt. Hierbei ist diese Gemeinde wesentlich erträglicher als manche Rechtskatholiken.

    Ebene 4

    Es fehlt eine Offenheits-Initiative seitens des Islams in Deutschland. Damit meine ich nicht ein paar Offene-Moschee-Tage, sondern mehr.

    Die Dominanz von konservativen Islam-Verbänden im politischen Diskurs in Deutschland ist einer progressiven diskussion abträglich. Liberale Vertreter eines modernen europäischen Islam werden zu wenig wahrgenommen.

    Insgesamt befindet sich der Islam in einer vor-reformationellen Phase, in dem konservative Kräfte stark sind und einen Diskurs zwischen dem Islam und der offenen westlichen Gesellschaft behindern.

    Ebene 5

    Die politische Ebene, in die die letzten hundert Jahre Nahost-Konflikt multidimensional hineinspielen, ist bei einem Diskurs um und mit dem Islam immer präsent. Hierfür gibt es viele Gründe, die den Diskurs vergiften – nicht alle liegen auf seiten des ambivalenten Westens.

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    Jens Best · angelegt
     

    Die Antwort ist mehrstufig.

    1. Ebene

    Es ist völlig egal, welche Sprache eine Religionsgemeinschaft während ihrer Rituale in Deutschland spricht. Es ist auch egal, ob diese Religion seit Jahrhunderten im deutschen Raum exisitiert oder erst gestern in Deutschland angekommen ist.

    Allein dieses Thema diskutieren zu wollen, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Aufklärung in Deutschland in weiten Teilen nicht verinnerlicht wurde.

    1. Ebene

    Eine Religionsgemeinschaft, die sich der Öffentlichkeit verschliesst und aus deren Richtung (Salafismus, Wahhabismus) bekannt ist, dass Elemente der Religion sich aktiv im Alltag über den Rechtsstaat stellen wollen, müssen beobachtet werden. Ein offene Gesellschaft, die nicht bereit ist, Mittel zu ergreifen, die ihre Verteidigung sicherstellt, ist bald keine offene Gesellschaft mehr.

    Die Überwachung solcher als Religionsgemeinde getarnten Orten, an denen gegen die freiheitliche Grundordnung planmässig agitiert und vorgegangen wird, ist ein notwendiges Übel und braucht ein gesetzliches Regelwerk, dass ihre Arbeit sinnvoll gestalten lässt und nicht unnötig verhindert.

    Wer sich durch Beobachter, die diese Aufgabe eingeschränkt fühlt, hat offensichtlich etwas zu verbergen.

    Man stelle sich vor es wäre eine durch eine Zeitreise in die Gegenwart versetzte Bauerngemeinde aus der Zeit der christlichen Ausdifferenzierung in Europa – auch dieser würde man ihren eigenen Raum gestatten, aber sicherstellen, dass dort nicht Hass gepredigt und Taten konspirativ vorbereitet werden.

    1. Ebene

    Die Ausbildung von Imanen und islamischen Religionslehrer und -lehrerinnen für den schulischen und außerschulischen Einsatz kann nicht in Ländern erfolgen, die nationalistisch-religionsextremistisch sind wie z.B. Türkei oder Pakistan.

    Entsprechend ist eine Ausbildung in Deutschland sicherzustellen, auch durch staatliche Förderung. Die Ahmadiyya-Gemeinden sind ein gutes Beispiel, eine konservativ-islamische Religionsgemeinschaft, die ihre Imane in Deutschland ausbildet und sich auch dem interreligiösen Diskurs und dem Diskurs in der offenen Gesellschaft stellt. Hierbei ist diese Gemeinde wesentlich erträglicher als manche Rechtskatholiken.

    1. Ebene

    Es fehlt eine Offenheits-Initiative seitens des Islams in Deutschland. Damit meine ich nicht ein paar Offene-Moschee-Tage, sondern mehr.

    Die Dominanz von konservativen Islam-Verbänden im politischen Diskurs in Deutschland ist einer progressiven diskussion abträglich. Liberale Vertreter eines modernen europäischen Islam werden zu wenig wahrgenommen.

    Insgesamt befindet sich der Islam in einer vor-reformationellen Phase, in dem konservative Kräfte stark sind und einen Diskurs zwischen dem Islam und der offenen westlichen Gesellschaft behindern.

    1. Ebene

    Die politische Ebene, in die die letzten hundert Jahre Nahost-Konflikt multidimensional hineinspielen, ist bei einem Diskurs um und mit dem Islam immer präsent. Hierfür gibt es viele Gründe, die den Diskurs vergiften – nicht alle liegen auf seiten des ambivalenten Westens.

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    Jens Best · angelegt
     

    Die Antwort ist mehrstufig.

    1. Ebene

    Es ist völlig egal, welche Sprache eine Religionsgemeinschaft während ihrer Rituale in Deutschland spricht. Es ist auch egal, ob diese Religion seit Jahrhunderten im deutschen Raum exisitiert oder erst gestern in Deutschland angekommen ist.

    Allein dieses Thema diskutieren zu wollen, ist ein klares Zeichen dafür, dass die Aufklärung in Deutschland in weiten Teilen nicht verinnerlicht wurde.

    1. Ebene

    Eine Religionsgemeinschaft, die sich der Öffentlichkeit verschliesst und aus deren Richtung (Salafismus, Wahhabismus) bekannt ist, dass Elemente der Religion sich aktiv im Alltag über den Rechtsstaat stellen wollen, müssen beobachtet werden. Ein offene Gesellschaft, die nicht bereit ist, Mittel zu ergreifen, die ihre Verteidigung sicherstellt, ist bald keine offene Gesellschaft mehr.

    Die Überwachung solcher als Religionsgemeinde getarnten Orten, an denen gegen die freiheitliche Grundordnung planmässig agitiert und vorgegangen wird, ist ein notwendiges Übel und braucht ein gesetzliches Regelwerk, dass ihre Arbeit sinnvoll gestalten lässt und nicht unnötig verhindert.

    Wer sich durch Beobachter, die diese Aufgabe eingeschränkt fühlt, hat offensichtlich etwas zu verbergen.

    Man stelle sich vor es wäre eine durch eine Zeitreise in die Gegenwart versetzte Bauerngemeinde aus der Zeit der christlichen Ausdifferenzierung in Europa – auch dieser würde man ihren eigenen Raum gestatten, aber sicherstellen, dass dort nicht Hass gepredigt und Taten konspirativ vorbereitet werden.

    1. Ebene

    Die Ausbildung von Imanen und islamischen Religionslehrer und -lehrerinnen für den schulischen und außerschulischen Einsatz kann nicht in Ländern erfolgen, die nationalistisch-religionsextremistisch sind wie z.B. Türkei oder Pakistan.

    Entsprechend ist eine Ausbildung in Deutschland sicherzustellen, auch durch staatliche Förderung. Die Ahmadiyya-Gemeinden sind ein gutes Beispiel, eine konservativ-islamische Religionsgemeinschaft, die ihre Imane in Deutschland ausbildet und sich auch dem interreligiösen Diskurs und dem Diskurs in der offenen Gesellschaft stellt. Hierbei ist diese Gemeinde wesentlich erträglicher als manche Rechtskatholiken.

    1. Ebene

    Es fehlt eine Offenheits-Initiative seitens des Islams in Deutschland. Damit meine ich nicht ein paar Offene-Moschee-Tage, sondern mehr.

    Die Dominanz von konservativen Islam-Verbänden im politischen Diskurs in Deutschland ist einer progressiven diskussion abträglich. Liberale Vertreter eines modernen europäischen Islam werden zu wenig wahrgenommen.

    Insgesamt befindet sich der Islam in einer vor-reformationellen Phase, in dem konservative Kräfte stark sind und einen Diskurs zwischen dem Islam und der offenen westlichen Gesellschaft behindern.

    Die politische Ebene, in die die letzten hundert Jahre Nahost-Konflikt multidimensional hineinspielen, ist bei einem Diskurs um und mit dem Islam immer präsent. Hierfür gibt es viele Gründe, die den Diskurs vergiften – nicht alle liegen auf seiten des ambivalenten Westens.