Tolles Thema! Ich würde gerne noch auf die Argumentation der EU-Expertin Ulrike Guérot hinweisen, die sie schon 2012 in einer sehr lesenswerten Rede zur Europadebatte dargelegt hat. Zitat Guérot:
"Europa sollte Vielsprachigkeit fördern. Sicher! Trotzdem braucht die nächste Generation, wenn sie die transnationale europäische Demokratie ausgestalten, soll, eine gemeinsame Sprache, eine europäische ligua franca. Wir brauchen gemeinsame Debatten über gesellschaftliche Konsense in Europa und soziokulturelle Annäherung. Und wir werden das nicht mit Velapük machen, nicht mit Esperanto und nicht mit Latein. Es kann aus pra gmatischen Gründen nur Englisch sein, die ohnehin globale Sprache. Wir brauchen mittelfristig eine Erziehung zur Zweisprachigkeit in Europa. Was Indien kann, können wir auch. Auch das versteht der Stammtisch – und will es für seine Kinder. Englisch muss zusätzlich zur jeweiligen Landessprache die offizielle Amtssprache in Euroland werden, bis in jede regionale und lokale Behörde hinein."
Auch wenn mir Englisch immer noch einen Hauch fremd bleibt, beziehungsweise ich mir selbst fremd werde, wenn ich Englisch spreche (Plötzlich fängt man an anzugeben!) muss ich Ulrike Guérot zustimmen. Manchmal müssen wir pragmatisch sein. Wir gewinnen durch das gemeinsame Englisch so viel mehr als wir verlieren!