Ich würde zwischen Bürgerrechten und Menschenrechten unterscheiden. Obwohl es um Erstere in Osteuropa auch nicht gerade gut bestellt ist, kann nur schwer bezweifelt werden, dass zumindest Westeuropa hier Vorbild sein kann.

Wie der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte als Vorbild für viele Andere dienen kann, erschließt sich mir nicht. Nicht nur kann er Folter in Europa nicht sanktionieren (Beispiel Polen), auch gilt die Menschenwürde nicht für Menschen, die in Europa und weltweit beispielsweise durch Autobauer getötet werden (und das ist nur die Spitze des Eisbergs). Wir denken diese Toten als nicht durch die Menschenrechte/Menschwürde geschützt. Sie sind der Preis für unser Gesellschaftsmodell. Die Autobauer sind keine Mörder von Menschen, sondern Umweltsünder.

Es ist keine gute Argumentationsbasis und auch kein gutes Vorbild, wenn diese Toten auf diese Weise legitime Tote bleiben und wenn Folter in Europa nicht als sanktionswürdig gilt (mal ganz abgesehen von völkerrechtswidrigen Kriegen).

Ich habe eher den Eindruck, dass der Rest der Welt (gerade Afrika und Mittlerer Osten) sich über Europa lustig macht als es als Vorbild für Menschenrechte zu sehen.

Wen meinen sie mit "viele Andere"? Lachen sich Afrika und der Mitllere Osten über Europa nicht tot? Ist meine Wahrnehmung schief? Hat nicht schon Peter Scholl-Latour argumentiert, dass es unseriös ist, Menschenrechte zu fordern und zu verbreiten (auch mit Waffengewalt), wenn man sie selbst nicht einhält?