Ich bin großer Fan Sozialer Gerechtigkeit. Und sie ist ein schönes Beispiel, dass die einfachen Gedanken die wirkungsmächtigsten darstellen. Wie sie beschreiben findet dieser einfache Gedanke und diese einfache Lösung seit 154 Jahren Anwendung und treibt die gesellschaftliche Entwicklung voran. Wieso sollte man also allen einfachen Lösungen gegenüber misstrauisch sein? Hoffentlich weitet sich dieses Misstrauen einfachen Lösungen gegenüber nicht auf den Gedanken der Sozialen Gerechtigkeit aus.

Schade, dass sie auf die zweite Frage nicht geantwortet haben. Mir erschließt sich nämlich nicht, wie Soziale Gerechtigkeit mit der Umverteilung von Unten nach Oben über die Kreditzinsen vereinbar ist (den Vermögenszinsen soll ja über Vermögens- bzw. Kapitalertragssteuern beizukommen sein). Mich würde im ersten Schritt interessieren wie viel Geld über die Kreditzinsen von Unten nach Oben umverteilt wird. Im zweiten Schritt wäre interessant zu lesen, wie diese Geldsumme mit Sozialer Gerechtigkeit vereinbar ist.

Ich weiß natürlich, dass linke Denker schon allein aus Tradition diesen Gedanken meiden. Hoffentlich ist ihnen ihre Lebenszeit dazu nicht zu schade, trotzdem darauf einzugehen. Ich habe bisher nämlich leider noch kein gutes Argument gefunden, wie dieser Umverteilungsmechanismus als sozial gerecht denkbar wird, obwohl ich seit Jahren danach suche.