Ich finde, es gibt hier zwei Dinge zu trennen.

  1. Wann gerät Querdenken zur Masche? Nach dem Motto "Denkst du quer - bist du wer" reüssieren auch viele Experten in den Talkshows, die auf Extreme angewiesen sind. Der Autor Martin Hecht hat das schon 1996 in seinem Buch "Unbequem ist stets genehm" schön beschrieben. Da sehe ich überhaupt keine Einschränkungen der Meinungsfreiheit. Im Gegenteil, radikales Querdenken wird - ökonomisch - belohnt.

  2. Eine andere Frage ist, in welcher Position Menschen was sagen können? Herr Sarrazin verlor wegen seinen Thesen immerhin seinen Posten bei der Bundesbank. War das gerechtfertigt? Darüber kann man sicher lange streiten. Wo ist die Grenze der freien Meinungsäußerung bei Staatsdienern erreicht? Professoren dürfen alles sagen - oder? Lehrer auch? Gefühlt könnte Deutschland hier schon etwas mehr Toleranz für - auch radikale - Meinungen aufbringen finde ich.