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    Hinweis: *Hinweis: Die Redaktion hat Experten zu Ihrer Position in dieser Diskussion gefragt. Der Sozialwissenschaftler und Blogger Kyrosch Alidusti hat geantwortet. Sein Kommentar: Kommentar:*

    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte ich den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in dem letztlich nur sozialdemokratische und sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat, und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

    Das ist ein tatsächliches Problem."

    (...)

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    *Hinweis: Hinweis: Die Redaktion hat Experten zu Ihrer Position in dieser Diskussion gefragt. Der Sozialwissenschaftler und Blogger Kyrosch Alidusti hat geantwortet. Sein Kommentar:* Kommentar:

    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte ich den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in dem letztlich nur sozialdemokratische und sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat, und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

    Das ist ein tatsächliches Problem."

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    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte ich den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in dem letztlich nur sozialdemokratische und sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

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    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat, und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

    Das ist ein tatsächliches Problem."

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    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte ich den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in dem letztlich nur sozialdemokratische und sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

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    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat, und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

    Das ist ein tatsächliches Problem."

    (...)

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    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte ich den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in dem >dem letztlich nur sozialdemokratische und sozialistische >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt den >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat, hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

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    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in >dem letztlich nur sozialdemokratische und >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

    Das ist ein tatsächliches Problem."

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    Hinweis: Die Redaktion hat Experten zu Ihrer Position in dieser Diskussion gefragt. Der Soziologie, Politik- und Islamwissenschaftler Kyrosch Alidusti hat geantwortet. Sein Kommentar:

    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in >dem letztlich nur sozialdemokratische und >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“

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    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in >dem letztlich nur sozialdemokratische und >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings die Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“ Das ist ein tatsächliches Problem

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    "Ich habe letzte Woche auf meinem Blog und für Carta.info einen Beitrag über die Besprechungen und Leserkommentare zu Sarrazins Buch „Der neue Tugendterror“ in einigen Medien geschrieben. Hier möchte den Artikel nicht wiederholen, sondern meinen Zugang und ein paar Gedanken zusammenfassen.

    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in >dem letztlich nur sozialdemokratische und >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings die Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“ Das ist ein tatsächliches Problem

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    Ich hatte das Erscheinen des neuen Buchs von Thilo Sarrazin gar nicht mitbekommen, umso überraschter war ich, als im Newsletter des Cicero las, dass der Kultur-Journalist Alexander Kissler ihn verteidigt.

    Sarrazins zentrale These ist, diesem Cicero-Artikel zufolge, eine Mehrheit der Journalisten seien linker eingestellt, als ihre Leserschaft und die Gesamtgesellschaft. Diese Aussage reiht sich meiner Beobachtung nach mühelos in eine Reihe anderer beobachtbare Behauptungen ein, die sich um die vermeintliche intellektuelle Dominanz linker Einstellung in Deutschland drehen.

    Kissler zum Beispiel erweiterte das Spektrum um folgende Feststellung:

    „Der Blick auf den gegenwärtigen Bundestag, in >dem letztlich nur sozialdemokratische und >sozialistische Positionen vertreten sind, bestätigt >den Befund."

    Dies beinhaltet natürlich auch die Einschätzung, dass die mit Abstand größte Fraktion im Bundestag, CDU/CSU ebenfalls eine sozialdemokratische oder sozialistische Position vertritt.

    Im Focus Money schrieb Thomas Wolf unter dem bereits aussagekräftigen Titel „Was darf man in Deutschland sagen – und was nicht?:

    „Denkschablonen statt ergebnisoffener Debatten – das hat viel mit den Medien zu tun. Schließlich fallen die Vorstellungen davon, was gut und richtig ist, nicht einfach vom Himmel. Der Medientheoretiker Norbert Bolz spricht Klartext: Seit Jahrzehnten dominierten die Linksintellektuellen den Diskurs, sie hätten ›das ausgeprägt, was wir Political Correctness nennen‹.“

    Diese zwei Fundstellen können natürlich noch keine allgemeine Aussage begründen, aber sie haben meinen Eindruck, den ich aus langen Jahren Zeitungslektüre gewonnen habe, bestätigt, sodass ich dann doch zu folgendem Ergebnis komme: Die Medien selbst haben Sarrazins These anschlussfähig gemacht.

    Was allerdings die Sarrazins These selbst angeht, habe ich im Internet recherchiert und es finden sich Untersuchungen (S. 13), die die politische Einstellung der PolitikjournalistInnen in den Blick genommen haben, und Sarrazins These von der politischen Vorliebe für Positionen „etwas links von der Mitte“ unterstützen. Auf Carta gab es gerade zu diesem Thema viele Leserreaktionen unter anderem auch welche, die die These der linken Dominanz teilten.

    (...)

    Wenn ich in meinem Artikel nur die Stimmen aufgenommen habe, die Sarrazins These teilen, dann deswegen, weil mich die kritische Meinung zu den Medien interessiert hat und weil ich der Meinung bin, dass die Zustimmung zu den Medien für eine Demokratie wichtig ist. Nun ist es ungewöhnlich, dass man in Zusammenhang mit Medien von Legitimität spricht. Doch die Medien haben nicht nur die Funktion der vierten Gewalt, sondern auch eine Mittlerfunktion zwischen dem Ereignis und den Medienrezipienten. Für beide Funktionen benötigen sie jedoch Vertrauen, deshalb ist bereits das Bröckeln desselben alarmierend.

    Diese Befürchtung teilt ein Leser aus den Foren:

    „Aber da ist etwas passiert, etwas, das unsere Demokratie gefährdet…Man sehe sich einige [T]ausend [F]oren an. Völlig unabhängig voneinander werden die Medien von vielen nur noch als Desinformationsschleudern wahrgenommen.“ Das ist ein tatsächliches Problem

    (...)

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