Das Abkommen vom 21.2. zwischen den Außenministern von Frankreich, Deutschland und Polen und einem Vertreter der Russ. Föderation sowie Janukowitsch und Klitschko, das einen Kompromiss (Rückkehr zur Verfassung 2004, Übergangsregierung, vorgezogene Neuwahlen) vorsah, wurde schon am nächsten Tag von einer ungeduldigen Maidan-Opposition zunichte gemacht. Janukowitsch wurde, ohne dass er zurückgetreten wäre, aus dem Amt entfernt. Insofern ist die Kiewer Übergangsregierung auch nicht ganz rechtens, wird aber von der EU und den USA, ohne dass noch ein Wort über das Abkommen vom 21.2. verloren wird, sofort anerkannt. Wird mit zweierlei Maß gemessen? Wäre nicht schon viel geholfen, wenn die EU und die USA zum Einen und Rußland zum Andern von ihren Positionen des Rechthaben-Wollens herunterkämen und zugeben würden, dass es um nichts als Interessenpolitik geht? Wenn man sich darüber einig ist, könnte man vielleicht zu einem Deal gelangen. Und noch eine Frage, die mich in Erstaunen versetzt: Was mag eigentlich die russisch-stämmige und russisch-sprachige Bevölkerung auf der Krim und in der Ost-Ukraine so an dem russischen Staat mit seiner Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung und macht sie kritisch bis ablehnend gegenüber den jetzigen Machthabern in Kiew und gegenüber dem Westen? Hat Rußland etwas, was wir im Westen nicht haben?