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    admin · angelegt
     

    Zu Emil: Ja, ich stimme zu. Die "Ökonomisierung" dieser Frage führt in die falsche Richtung. Dennoch halte ich daran fest, dass es um einen Interessenausgleich zwischen den heutigen und den zukünftigen Berlinnerinnen und Berlinern geht und da fehlt mir schon oft ein bisschen die Perspektive. Und ob sich das Image Berlins am Rand des Tempelhofer Felds festmachen lässt, da bin ich mir nicht so sicher. Mir persönlich gefällt das "Wohnraum statt Stillstand"-Argument auch nicht. Aber vermutlich hat man sich darum bemüht, hier zu polarisieren. Und die 100%-Haltung der Initiative ist eben auch so radikal, dass man von Stillstand sprechen kann. "Beteiligung statt Stillstand" hätte ich besser gefunden. Da wäre dann gleich eine Botschaft rausgegangen, wie es weitergehen soll. Das führt mich direkt zum nächsten Punkt: Der Senat hat ja in vielen Punkten aufgrund der Bürgerforen und Diskussionen seine Konzepte schon geändert. Heute ist viel weniger Gestaltung des Innenraums (Bäume, Bänke) vorgesehen, als noch vor einem Jahr. Auch die Nordseite des Feldes wird heute anders geplant. Ich glaube immernoch daran, dass man durch Engagement hier Einfluss üben kann und nicht nur über radikal formulierte Volksentscheide. Abgesehen davon, wäre das auch ein trauriges Demokratieverständnis, wenn demokratische Entscheidungsprozesse nur alle fünf Jahre vollzogen werden würden. Dein letztes Argument finde ich allerdings wenig stichhaltig: Die Verknüpfung zwischen BER und Tempelhof leuchtet mir überhaupt nicht ein. Abgesehn davon, dass an ersterem ja auch Brandenburg und der Bund beteiligt waren, ist die Randbebauung des Feldes ja eben kein Großprojekt, sondern soll von unterschiedlichen Akteuren inkrementell gestaltet werden. Da muss dann auch kein "Eröffnungsdatum" etc. geben. Außerdem handelt es sich ja nicht um ein Verkehrsinfrastrukturprojekt sondern bietet den Wohnungsbaugesellschaften vielmehr die Chance, zu zeigen, was funktionales, modernes und soziales Bauen an unterschiedlichen Teilen des Feldes heute bedeuten kann. Bruno Taut und Walter Gropius haben diese Chance im vergangenen Jahrhundert bekommen und damit eine ganze Epoche mitgeprägt!

    Zu Doro: Demokratien haben nun mal die schöne Eigenschaft, dass immer wieder aufs Neue entschieden werden darf und man aus Fehlern (in welche Richtung auch immer) gelernt werden kann. Aber zumindest 15 Jahre wird danach mit Sicherheit Ruhe sein.

    Zu moseni: Die Entspannung bemisst sich ja nicht daran, dass es günstiger wird, sondern dass es nicht teurer wird. Das ist immer schwer zu messen. Aber wenn, wie in den vergangenen Jahren, jährlich 50.000 Menschen nach Berlin ziehen und der Wohnungsleerstand in Berlin gegen Null geht, dann muss man kein großer Mathematiker sein, um zu verstehen, dass ein Riesenproblem auf uns zukommt.

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    Severin · angelegt
     

    Emil: Ja, ich stimme zu. Die "Ökonomisierung" dieser Frage führt in die falsche Richtung. Dennoch halte ich daran fest, dass es um einen Interessenausgleich zwischen den heutigen und den zukünftigen Berlinnerinnen und Berlinern geht und da fehlt mir schon oft ein bisschen die Perspektive. Und ob sich das Image Berlins am Rand des Tempelhofer Felds festmachen lässt, da bin ich mir nicht so sicher. Mir persönlich gefällt das "Wohnraum statt Stillstand"-Argument auch nicht. Aber vermutlich hat man sich darum bemüht, hier zu polarisieren. Und die 100%-Haltung der Initiative ist eben auch so radikal, dass man von Stillstand sprechen kann. "Beteiligung statt Stillstand" hätte ich besser gefunden. Da wäre dann gleich eine Botschaft rausgegangen, wie es weitergehen soll. Das führt mich direkt zum nächsten Punkt: Der Senat hat ja in vielen Punkten aufgrund der Bürgerforen und Diskussionen seine Konzepte schon geändert. Heute ist viel weniger Gestaltung des Innenraums (Bäume, Bänke) vorgesehen, als noch vor einem Jahr. Auch die Nordseite des Feldes wird heute anders geplant. Ich glaube immernoch daran, dass man durch Engagement hier Einfluss üben kann und nicht nur über radikal formulierte Volksentscheide. Abgesehen davon, wäre das auch ein trauriges Demokratieverständnis, wenn demokratische Entscheidungsprozesse nur alle fünf Jahre vollzogen werden würden. Dein letztes Argument finde ich allerdings wenig stichhaltig: Die Verknüpfung zwischen BER und Tempelhof leuchtet mir überhaupt nicht ein. Abgesehn davon, dass an ersterem ja auch Brandenburg und der Bund beteiligt waren, ist die Randbebauung des Feldes ja eben kein Großprojekt, sondern soll von unterschiedlichen Akteuren inkrementell gestaltet werden. Da muss dann auch kein "Eröffnungsdatum" etc. geben. Außerdem handelt es sich ja nicht um ein Verkehrsinfrastrukturprojekt sondern bietet den Wohnungsbaugesellschaften vielmehr die Chance, zu zeigen, was funktionales, modernes und soziales Bauen an unterschiedlichen Teilen des Feldes heute bedeuten kann. Bruno Taut und Walter Gropius haben diese Chance im vergangenen Jahrhundert bekommen und damit eine ganze Epoche mitgeprägt!

    Doro: Demokratien haben nun mal die schöne Eigenschaft, dass immer wieder aufs Neue entschieden werden darf und man aus Fehlern (in welche Richtung auch immer) gelernt werden kann. Aber zumindest 15 Jahre wird danach mit Sicherheit Ruhe sein.

    moseni: Die Entspannung bemisst sich ja nicht daran, dass es günstiger wird, sondern dass es nicht teurer wird. Das ist immer schwer zu messen. Aber wenn, wie in den vergangenen Jahren, jährlich 50.000 Menschen nach Berlin ziehen und der Wohnungsleerstand in Berlin gegen Null geht, dann muss man kein großer Mathematiker sein, um zu verstehen, dass ein Riesenproblem auf uns zukommt.