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Wie können wir (online) "politisiert" werden? Weiterführung der bpb-Diskussion


Foto: Linnea RiensbergAm 19. März diskutierten 25 Teilnehmer_innen auf dem Bundeskongress für politische Bildung über die Bedingungen der (Online-)„Politisierung“.


Ein Beitrag von Linnea und Eva

Am 20. März waren wir (Linnea und Eva) auf dem Bundeskongress für Politische Bildung in Duisburg, um u.a. einen Workshop mit dem glorreichen Titel "Politisierung in überparteilichen Räumen. Wie Partizipation und Meinungsbildung online gelingen können" anzubieten. Mit 25 Gästen haben wir darüber diskutiert, wo, wann und wie “Politisierung” möglich wird.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an die traumhaften Teilnehmer_innen, die von ihren persönlichen “Politisierungs-Momenten” (in Bayern als Abgrenzung zum damaligen Ministerpräsidenten Strauß, in Berlin während der Blockade des Ku’damms, historischen Erlebnissen wie der Wende, eigenem Engagement in der Schule, dem Einfluss relevanter Personen wie Eltern oder Lehrer oder dem Zugang zu Information über die Zeitungslektüre oder Bücher...) berichtet sowie gemeinsam übelegt haben, wie die “Räume” aussehen könnten, in denen Menschen dazu angeregt werden sich politisch zu positionieren und aktiv zu werden.

Dabei wurden u.a. Bilder entwickelt wie die “Wertegarage” – ein geschützter Raum, in dem sich Menschen so wo fühlen, dass sie ihre eigene Meinung entwickeln und ausprobieren können. Doch braucht es nicht auch Kontroverse, um sich zu politisieren? Und könnten diese Räume auch ONLINE geschaffen werden?

Da wir die Diskussion während des zweistündigen Workshops nicht beenden konnten, möchten wir an dieser Stelle weiter diskutieren – mit den Anwesenden des Bundeskongresses und der gesamten Publixphere-Community.

Also, liebe Online-Diskutierende: Wie wurdet ihr politisiert? Wie müssten die Rahmenbedingungen aussehen, damit dies heutzutage stattfinden kann? Und: Welche Rolle kann das Internet dabei spielen?

Wir sind gespannt!


Kommentare

  • Attention Please?

    Ein wenig Diskussionsstoff seitens der Redaktion:

    Cicero Online beschäftigt sich aktuell mit Missständen in der politischen Bildung.

    Cicero.de: Jugendliche verkommen zu politischen Analphabeten, 27. März 2015

    • Zitiert wird eine Allensbach-Umfrage, wonach nur ein Viertel der Eltern in Deutschland findet, dass Kinder zu Hause das Interesse für Politik lernen sollten.

    • gestreift wird auch das mediale (Online-)Umfeld. Es sei keine leichte Aufgabe, junge Menschen an die drängenden gesellschaftlichen Fragen heranzuführen, "wenn man bedenkt wie viele Unternehmen bereits um die knappe Aufmerksamkeit der Jugendlichen konkurrieren und welche Sturmflut aus Soap-Operas und Youtube-Filmchen täglich tosend über sie hereinbricht."

    Teilt ihr die Diagnose und was soll sich ändern?

  • Das Internet ist heutzutage ein der wichtigsten, sogar das wichtigste Vehikel der Politisierung und zwar egal wie man den Begriff "Politisierung" genau einordnet. Vielfahlt und Ausmaß der durch das Internet zugänglichen Inhalten konfrontieren die Akteuere der politischen Bildung mit der Herausforderung, die Aufmerksamkeit des Publikums in der harten Konkurrenz zu gewinnen. Gleichzeitig bietet das Internet dennoch immer neue und zunehmend spannende Möglichkeiten, das Wissen an das Publikum zu vermitteln. Insoweit stellt die Inovation durch den technischen Fortschritt eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche politische Bildung bzw. für die Politisierung durch das Internet im Allgemeinen.

    • Ich würde noch weitergehen und anders herum fragen: Welche politische Öffentlichkeit wird nicht digital sein? Text, Bild, Audio, Film, Kommunikation ob an die Masse oder zwischen Induviduen...alles verschmilzt zu einer digitalen Umgebung und vielleicht noch mehr mit dem Körper (Datenbrillen, Smartwatch etc.)

      Nicht digital wären dann noch das Treffen vor Ort und die Papiermedien. Also ich würde das Netz nicht mehr als Tool für irgendwas begreifen, sondern als Dauerzustand, in dem (fast) alles stattfindet.