Vollautonome Waffensysteme müssen international geächtet werden
Ein Beitrag von HumanRightsWatch zertifiziert
Vollautonome Waffen, also Systeme, die ohne menschliches Zutun töten können, entsprechen nicht den Anforderungen des humanitären Völkerrechts und müssen international geächtet werden.
Da einige Staaten bereits solche "Killerroboter" entwickeln, ist ein verbindliches Verbot dringend nötig.
Doro
Die Debatte über die Beschaffung von Kampfdrohnen für die Bundeswehr wird in diesen Tagen einer Entscheidung zugeführt.
Es ist unglaublich, wie die Befürworter argumentieren. So der Vorsitzende des Bundeswehrverbands A.Wüstner: "Es geht im Krieg nicht um Fairness wie bei einer Fußball-WM, sondern ums Überleben." Ich dachte bisher, es ginge um das Erreichen von Zielen wie z.B. die Überwindung ungerechter Regime (obwohl ich denke, auch da müsste es andere Mittel geben als den Krieg), aber Krieg, in dem es nur ums Überleben geht? Ohne Ursache, Sinn und Ziel? Den Kampf ums Überleben hätte man sich sparen können, indem man ihn gar nicht erst beginnt.
Und mehr der Naivität: Kampfdrohnen retten das Leben unserer Soldaten. Ausgeblendet wird, dass die gegnerische Seite ebenfalls mit Kampfdrohnen aufrüsten kann. Zumal wir mit Waffenexporten nicht zimperlich sind. Wenn ein Drohnenkrieg weltweit entfesselt werden würde, hätte das apokalyptische Ausmaße und die Ursache eines solchen Krieges würde völlig aus den Augen verloren. Rette sich, wer kann!
Aus ethischen Gründen müssen Kampfdrohnen für die Bundeswehr absolut tabu sein (und wenn im Parlament darüber abgestimmt werden sollte, müßten die Abgeordneten ohne Fraktionszwang, allein nach ihrem Gewissen darüber entscheiden dürfen). Aber darüberhinaus - und da stimme ich HumanRightsWatch absolut zu - muss es ein international verbindliches Verbot der Weiterentwicklung und des Einsatzes von Kampfdrohnen geben. Kampfdrohnen verstoßen gegen die Menschenrechte und gegen das Völkerrecht.