David Krappitz Mitglied JEB
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Die Tatsache, dass EU und USA ihren Handel verstärken, steht einer positiven Entwicklung anderer Weltregionen nicht entgegen. TTIP würde sich einfügen in ein Netzwerk bi- und multilateraler Abkommen, die den globalen Handel insgesamt von Hemmnissen befreien.

Negative Effekte für Drittstaaten können durch protektionistische Maßnahmen entstehen, wie sie zB durch die gemeinsame Agrarpolitik (GAP) der EU entstanden sind, wo die eigene Landwirtschaft derart gefördert wird, dass der europäische Markt Importeuren aus Drittstaaten quasi verschlossen bleibt.

Das dürfte aber nicht der Sinn hinter TTIP sein. Wenn TTIP es schafft, gemeinsame Standards zu schaffen, wo es geht ggfs. auch die Standards des Vertragspartners anzuerkennen, besteht vielmehr die Möglichkeit, dass Handelspartnern eines Vertragspartners zugleich der Markt des anderen Vertragspartners geöffnet wird. Die Tendenz dürfte daher eher in Richtung einer Öffnung der transatlantischen Märkte gehen, von der der globale Markt inklusive Entwicklungsländern profitieren kann.

Branchenspezifisch kann es natürlich zum Gegenteil kommen, weil Unternehmen aus Entwicklungsländern dem Wettbewerb mit Unternehmen aus dem transatlantischen Raum nicht standhalten können - ich denke da etwa an die Textilbranche. Einen generellen Gegensatz zwischen TTIP und Entwicklungszusammenarbeit kann man in meinen Augen aber nicht ziehen.