Während
Ich hake noch einmal nach:
Im Jahr 2004 gab es eine heiße Phase in der Diskussion um den Weltsicherheitsrat. Es ging darum, ob den 5 Veto-Mächten 5 ständige Sitze im Sicherheitsrat beigeordnet werden sollten, die von Brasilien, Indien, Japan, Deutschland und einem afrikanischen Staat eingenommen werden sollten. So weit ich mich erinnere, hat Joschka Fischer damals eine flammende Rede vor der Generalversammlung der UN gehalten für einen ständigen Sitz Deutschlands im Sicherheitsrat. Die Reformidee scheiterte an den Interessen anderer UN-Mitgliedsstaaten.
Mit einem ständigen Sitz hätte Deutschland das Mandat für "mehr Verantwortung in der Welt" bekommen, wie J.Gauck es heute fordert. So aber beruht das Postulat, dass Deutschland mehr Verantwortung übernehmen soll, auf dem Wunschdenken einiger westlicher Staaten. Aber ist das nicht zu wenig?
Steinmeier zur Forderung nach einer Uno-Resolution gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat", zitiert aus dem Tagesspiegel vom 14. 10. 2014, S. 5: ...man weiß, dass ein solches UN-Mandat nicht zustande kommt..."
Rechnen mit den UN auf der einen Seite, nicht mehr rechnen mit den UN auf der anderen Seite. Ich würde mir wie Emil wünschen, dass jetzt die Stunde gekommen wäre, eine starke UN der Zukunft zu bauen. Im Fall des "IS" müßte es doch möglich sein, sich mit China und Russland zu verständigen. Warum wird es nicht versucht? Es könnte doch vielleicht sogar - im Nebeneffekt - die Kontrahenten im Ukraine-Konflikt, Russland und die EU, wieder näher zusammenbringen.