Die Schwäche der Vereinten Nationen
Der Saal des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen in New York. Hier kann sich die Welt auf ein gemeinsames Vorgehen gegen Menschenrechtsverletzungen verständigen. Warum sie das zu selten tut, beschäftigt Doro in ihrem Diskussionsanstoß. Foto: Neptuul CC BY-SA 3.0
Ein Beitrag von Doro
193 Mitgliedsstaaten zählen die Vereinten Nationen heute. Sie alle haben die UN-Menschenrechtscharta unterschrieben. Aber in vielen Mitgliedsstaaten werden die Menschenrechte extrem missachtet. Flüchtlingsströme werden produziert durch ethnische Verfolgungen, Bürgerkriege, Verfolgung von politisch Andersdenkenden, durch Armut und Chancenlosigkeit der Bevölkerung und Bereicherung und Korruption der Herrschenden.
Warum sind die UN eine so schwache Einrichtung?
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weil die 5 Veto-Mächte im Sicherheitsrat sich gegenseitig blockieren?
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weil die UN-Menschenrechtscharta keinen rechtlich verbindlichen Charakter hat?
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weil die Souveränität der Staaten oberstes Prinzip ist?
Müsste nicht die Uno reformiert und das UN-Statut einer veränderten Welt angepasst werden?
Aktuell: Es kann doch nicht sein, dass sich der Sicherheitsrat nicht zu einem Uno-Mandat gegen den IS durchringen könnte.
Emil
Hallo Doro, ich finde das ist die entscheidende Frage. Die UN fehlt derzeit in allen möglichen Konflikten als glaubwürdiger und starker Akteur - von Gaza bis zur Ukraine. Ich weiß nicht, ob der Westen Mitschuld hat, etwa indem er einfach angreift, mit oder eben ohne UN-Mandat. Vielleicht blockieren sich wie MisterEde andeutet die Interessen im Sicherheitsrat nun einmal gegenseitig.
Trotzdem wäre jetzt die Stunde gekommen, eine starke UN der Zukunft zu bauen. Auf welche Ziele/Eingriffe kann sich der Westen theoretisch mit China und Russland im Sicherheitsrat verständigen? Ein neuer (Minimal-)Konsens würde vielleicht Völkerrechtsverletzungen der Zukunft vermeiden helfen.