Anstatt den großen Wurf als Lösung zu sehen, würde ich in einer so akuten Situation empfehlen, konkrete Maßnahmen umzusetzen, welche die Situation für Griechenland und die Euro-Gruppe schnell verbessern. Eine Kapitalverkehrssteuer auf Auslandsüberweisungen in Höhe von 12% könnte in Griechenland binnen ein bis zwei Wochen umgesetzt werden und würde richtig helfen.

Zurzeit kann ja nur mit Sondergenehmigung ins Ausland überwiesen werden, was ein ernsthaftes Problem ist. Durch die Steuer, die von den Banken als zusätzliche Gebühr erhoben und an das Finanzamt abgeführt wird, sobald jemand Geld ins Ausland überweist, würde sowohl die Einschränkungen wie auch den mit Sondergenehmigungen verbunden Verwaltungsaufwand abstellen.

Der Effekt: Wer Geld ins Ausland überweist muss Steuern zahlen und das heißt: 1. Die Kapitalflucht wird entweder gebremst oder versteuert. Wäre die Maßnahme im Februar eingeführt worden, wären 50 Milliarden weniger ins Ausland geflossen oder Griechenland hätte 6 Milliarden erhalten. 2. Die Importe werden verteuert und versteuert. Der griechische Staat erhält auch hier Geld und gleichzeitig wird die heimische Produktion gestärkt.

Der Euro bleibt erhalten. Die Maßnahme läuft dann ab einem Zeitpunkt langsam aus, wie die Kapitalverkehrskontrollen in Zypern.